Arbeitslosigkeit im Bezirk Gmunden weiterhin höher als im Vorjahr
GMUNDEN. Die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Gmunden ist im Vergleich zum Vorjahr um 26,7 Prozent gestiegen. Besonders betroffen ist der Handel, während der Bau als einzige Branche einen Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnet. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei vier Prozent.
Mit Stichtag 30. April sind im Bezirk Gmunden 1.814 Personen als arbeitslos beim Arbeitsmarktservice registriert. Zusätzlich befinden sich 507 Menschen in arbeitsmarktpolitischen Qualifizierungsmaßnahmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen um 382 gestiegen. Die Arbeitslosenquote stieg im Jahresvergleich um 0,8 Prozentpunkte. Während sie Ende April 2024 noch bei 3,2 Prozent lag, beträgt sie aktuell vier Prozent. Der Gmundner Arbeitsmarkt ist damit stärker betroffen als andere Regionen in Oberösterreich.
Besonders Frauen und Handel betroffen
Ein differenzierter Blick auf die Statistik zeigt, dass besonders Frauen vom Anstieg betroffen sind. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist um 31,9 Prozent gestiegen. Als Hauptursache wird die angespannte Lage im Handel genannt. Insgesamt sind 818 Frauen und 996 Männer beim Arbeitsmarktservice Gmunden arbeitslos gemeldet. Die Zahl der arbeitslos gewordenen Personen im April liegt bei 668, gleichzeitig haben 786 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet.
Bau als einzige positive Ausnahme
Alle Branchen verzeichnen einen Zuwachs an Arbeitslosigkeit, mit Ausnahme des Baugewerbes. Hier sank die Arbeitslosigkeit um 4,3 Prozent. Das deutet auf strukturelle Unterschiede in der Arbeitsmarktdynamik hin. Trotz des Rückgangs im Bau bleibt die Gesamtlage angespannt, zumal der Beschäftigtenstand im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent zurückging.
Weniger offene Stellen und Lehrstellen
Auch der Stellenmarkt zeigt eine rückläufige Entwicklung. Insgesamt meldeten Unternehmen im Bezirk Gmunden 1.791 offene Stellen, 1.552 davon sind sofort verfügbar. Das sind 349 Stellen weniger als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr, was einem Rückgang von 18,4 Prozent entspricht. Der Rückgang zieht sich durch mehrere Branchen und erschwert den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zusätzlich.
Lehrstellenmarkt mit ausgeglichenem Verhältnis
Per Ende April sind 378 offene Lehrstellen registriert, davon sind 107 sofort verfügbar. Gleichzeitig suchen 107 Jugendliche eine Lehrstelle, 20 davon sind sofort einsatzbereit. Damit ist das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zwar ausgeglichen, dennoch bleibt die Frage offen, ob die Ausbildungsangebote den tatsächlichen Bedürfnissen junger Menschen entsprechen.
Arbeitslosenquote im Monatsverlauf
Die Entwicklung der Arbeitslosenquote im Bezirk Gmunden über die letzten zwölf Monate zeigt einen klaren Trend: Von Mai 2024 mit 2,9 Prozent bis zum Höchststand im Januar 2025 mit 5,3 Prozent stieg die Quote kontinuierlich an. Seitdem ist sie leicht rückläufig. Im März lag sie bei 4,1 Prozent, aktuell bei vier Prozent. Die Daten deuten auf eine leichte Stabilisierung hin, wobei das Niveau weiterhin deutlich über dem Vorjahr liegt. Die Arbeitsmarktlage bleibt damit angespannt und erfordert gezielte Maßnahmen, insbesondere für Branchen mit hoher Betroffenheit.
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