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Von der Erde ins All und zurück: Innovationen für eine nachhaltige Agrarpolitik

Thomas Leitner, 07.06.2025 11:20

ST. WOLFGANG. Beim Event „Gutes kommt zurück“ in am Wolfgangsee zeigten Experten, wie Hightech, Satellitendaten und bäuerliches Wissen die Landwirtschaft der Zukunft prägen.  

Ein interdisziplinärer Expertenrat erarbeitete gemeinsam mit Michaela Langer-Weninger die Zukunftsstrategie „Gutes kommt zurück“. (Foto: Land OÖ/Antonio Bayer)

Mit der Zukunftsstrategie „Gutes kommt zurück“ stellt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger die Kreislaufwirtschaft ins Zentrum der OÖ Agrarpolitik. In eineinhalb Jahren wurde mit einem 20-köpfigen Expertenrat eine Strategie erarbeitet, die auf innovative Technologien und bäuerliche Werte setzt. Bevor es an die Umsetzung geht, wurden nun zentrale Erkenntnisse und Ideen präsentiert.

Brücke zwischen Tradition und Innovation

Das Agrarressort schlägt mit „Gutes kommt zurück“ eine Brücke zwischen Satellitendaten und Hausverstand, Nachhaltigkeit und Effizienz, Hightech und bäuerlicher Handwerkskunst. „Unsere Landwirtschaft arbeitet seit jeher in Kreisläufen – lange bevor das Thema politisch in Mode kam“, so Langer-Weninger. „Unsere Bäuerinnen und Bauern wirtschaften seit Generationen ressourcenschonend und nachhaltig. Mit „Gutes kommt zurück“ wollen wir ihre Leistungen sichtbar machen – und die Rolle der Landwirtschaft in der Lösung großer Zukunftsfragen betonen.“

Horizonterweiternd – Neue Perspektiven durch Satelliten

Dass diese Lösungen nicht nur direkt am Feld, im Wald oder im Stall, sondern auch im Weltall zu finden sind, zeigte sich beim „Gutes kommt zurück-Event“ in St. Wolfgang.

Dort präsentierte Nicolaus Hanowski von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) eindrucksvoll, welches Potenzial Satellitendaten für die Landwirtschaft der Zukunft haben.

„Die globale Ernährungssicherheit steht angesichts von Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Konflikten vor großen Herausforderungen. Mithilfe von Satellitenbildern lassen sich Veränderungen im Pflanzenwachstum großflächig und über längere Zeiträume hinweg beobachten. Durch die Kombination von Sentinel-Daten mit digitalen Anwendungen wie Agricultural Sandbox NL können nun auch Landwirtinnen und Landwirte – ohne Spezialwissen – den Gesundheitszustand und die Entwicklung ihrer Kulturen bis auf die einzelne Parzelle genau verfolgen“, so Hanowski.

Von der Vision zur Umsetzung

Dass „Gutes kommt zurück“ mehr als ein Zukunftsplan ist, zeigt sich bereits jetzt: Erste Maßnahmen sind angelaufen. Im Agrarbudget 2025 sind rund 35 Millionen Euro – ein Drittel des Budgets – für Forschung, Innovation und die „Next Generation Landwirtschaft“ vorgesehen. Der Zukunftsfonds fördert jährlich mit zwei Millionen Euro wegweisende Projekte – etwa CO₂-reduzierten Ackerbau, Hackroboter oder Drohnentechnologie.

Ein Output des Expertenrats, an dem nun gearbeitet wird, ist das Programmieren eines benutzerfreundlichen Tools, das Bäuerinnen und Bauern eine transparente und nachvollziehbare Darstellung ihrer Klimaleistungen ermöglicht. „Mit dem neuen Tool kann die Landwirtschaft künftig proaktiv aufzeigen, was sie tatsächlich leistet – faktenbasiert, nachvollziehbar und selbstbewusst. Ein wichtiger Schritt, um ihre Rolle im Klimadiskurs aktiv mitzugestalten“, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Den Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft der oberösterreichischen Landwirtschaft sieht Langer-Weninger aber nicht allein in der Technik, sondern vor allem bei den Menschen: „Es sind die Menschen – nicht die Maschinen. Unsere bäuerlichen Familienbetriebe sind innovativ, voller Gestaltungskraft und lieben, was sie tun. Sie sind das Fundament, auf dem wir Zukunft bauen.“


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