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Generalsekretär Severin Gruber: „Wir sind der Arbeitsmuskel des Ministers“

Alexandra Mittermayr, 16.06.2025 17:28

ROITHAM/WIEN. Im Tips-Interview gibt der aus Roitham stammende Severin Gruber einen Einblick in seine Aufgabe als Generalsekretär.

Severin Gruber aus Roitham ist seit 1. April Generalsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus. (Foto: BMWET/Holey)

Tips: Herr Gruber, Sie sind gebürtiger Roithamer und nun Generalsekretär in Wien. Wie sehr prägt Ihre Herkunft aus Oberösterreich Ihre Arbeit auf Bundesebene?

Severin Gruber: Es prägt schon sehr, wie man aufgewachsen ist und mit wem man zusammengearbeitet hat. Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem jeder pragmatisch ist, in dem man zusammenhilft, in dem man ehrlich ist. Das ist etwas typisch Oberösterreichisches, würde ich sagen. Geprägt hat mich auch die Arbeit im Gemeinderat, sich mit Budgets zu beschäftigen und zu sehen, wofür wie viel Geld ausgegeben wird.

Wo sehen Sie Chancen, damit regionale Anliegen besser gehört und umgesetzt werden?

Das Wichtigste ist eine klare Aufgabenverteilung und Zuständigkeit. Zuhören, was die Bürgermeister beschäftigt, welche Themen vielleicht nicht nur in Wien diskutiert werden, ist immer gut für einen Realitätscheck.

Welche sind Ihre wichtigsten Aufgaben als Generalsekretär im aktuellen Ministerium?

Ich bin für die Abläufe zuständig, damit die Zentralstelle sowie alle nachgelagerten Organisationen und Dienststellen gut funktionieren und arbeiten können. Das betrifft jetzt am Anfang vor allem das Budget, aber auch die ganzen Organisationsthemen. Die Eingliederung der neuen Energiesektion ist so eine Aufgabe, und auch die Fragestellung, wie wir uns im demografischen Wandel im Haus weiterentwickeln, welche Nachbesetzungen wichtig sind, welche Schwerpunkte wir in Zukunft haben, wo braucht man mehr oder auch weniger Ressourcen.

Die Rolle der Generalsekretäre wird immer wieder kritisch diskutiert. Wie begegnen Sie dem Vorwurf, ein „Schattenminister“ zu sein?

Der Minister ist der Chef. Er gibt vor, wo die Prioritäten liegen und welche Ziele er erreichen will. Der Kabinettschef kümmert sich um die politische Abstimmung innerhalb der Bundesregierung und darum, dass die politischen Entscheidungen herbeigeführt werden. Der Generalsekretär muss sich darum kümmern, dass das Haus arbeitet. Das ist die Rollenverteilung. Wir sind der Arbeitsmuskel des Ministers.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen mit, die sich für eine Karriere in der Politik interessieren?

Sie sollten das Studium ernst nehmen und sich ehrenamtlich engagieren. Es gibt Organisationen wie die Schüler- oder Studentenvertretung, in denen man viel über Politik mitbekommt. Hier lernt man, wie Organisationen ticken, wie man sich einbringen und Verantwortung übernehmen kann. Manche glauben, man muss es sich nur mit den Chefs richten. Nein, es geht darum, dass man sich in der Zusammenarbeit einen guten Ruf erarbeitet. Man unterschätzt, wie schnell sich ein guter oder schlechter Ruf verbreitet. Und es braucht die Bereitschaft, sich einzusetzen. Meistens wird man nicht exakt das, was man anstrebt. Ich habe beispielsweise nicht damit gerechnet, Generalsekretär zu werden.

Ihr größter Wunsch für Ihre Heimatgemeinde ist …

... dass wir auch in Zukunft genügend Arbeitsplätze haben und die Entwicklung, das Vereinsleben sowie der Zusammenhalt in der Gemeinde so gut bleiben.


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