Gosau setzt auf Tourismus und mehr Energieeffizienz
GOSAU. Bürgermeister Friedrich Posch (SP) will den Tourismusausbau und Energiespar-Effekte forcieren. Sie sollen helfen, dass in einigen Jahren Gosau als Abgangsgemeinde der Vergangenheit angehört.
Tips: Wie will sich Gosau zukunftssicher machen?
Posch: Die jüngsten Hotel-Initiativen „Dachsteinkönig“ und Adeo-Projekt sollen die Gosauer Infrastruktur auslasten, Einnahmen in die Gemeindekasse spülen und so Mehrwert für die Gemeindebürger bringen. In den letzten 15 Jahren haben wir rund 800 Betten im Privatmieterbereich verloren. Anfang der 1990er Jahre hatten wir noch rund 260.000 Nächtigungen, jetzt sind wir bei 190.000. Die Zahl der Ankünfte ist zwar gleichgeblieben, aber die durchschnittliche Verweildauer ist von 14 auf vier Tage gesunken. Mit dem Schwerpunkt auf Wandern, Sport und Gesundheit konnte der Sommertourismus durch attraktive Mountainbikerouten und wieder verstärkt bewirtschaftete, leicht erreichbare Almen wiederbelebt werden.
Tips: Welche Maßnahmen setzt man auf der Ausgabenseite?
Posch: Ein Schwerpunkt ist die vermehrte Energieeffizienz. Eine eigene Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten alternativer Energien. Wir haben zum Beispiel die Ölheizung in der NMS durch eine Pelletsheizung ersetzt. Durch eine Leitung ins Hallenbad kann das dortige Schwimmbecken über Nacht aufgeheizt werden. So haben wir im Hallenbad 35 Prozent an Energiekosten eingespart. Die Straßenbeleuchtung wird demnächst auf LED umgestellt. Wir planen hinsichtlich Energiesparen noch mehr Projekte hinsichtlich Bewusstseinsarbeit.
Tips: Welche Maßnahmen setzt man, um die Abwanderung junger Gosauer zu vermeiden?
Posch: In zehn Jahren haben wir rund 150 Hauptwohnsitze verloren. Der Trend soll durch attraktive Arbeitsplätze vor Ort gestoppt werden. So braucht der Dachsteinkönig 125 Mitarbeiter, 72 davon kommen aus der Region. Das Mitarbeiter-Haus bietet zusätzlich 37 günstige Wohnungen. Wir hoffen dadurch auf mehr Zuzug. Die neuen Hotels bieten auch Möglichkeiten für diverse Dienstleistungen heimischer Betriebe.
Tips: Durch den „Dachstein König“-Bau gehen beim Hornspitz Parkplätze für die Skifahrer verloren. Gibt es Erweiterungsmöglichkeiten?
Posch: Die gibt es beim Hornspitz nicht. Allerdings wird es ein neues Skifahrer-Leitsystem geben, das die Skifahrer schnell und bequem zu optimalen Parkplätzen beim leistungsfähigen Panorama-Jet in Gosau-Hintertal bringt. Dort stehen dann weitere 750 Stellplätze zur Verfügung. Die sind auch notwendig, denn die Beschneiung wurde erweitert und läuft bestens.
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