Bäckerei Braun: Wo Tradition und Regionalität zu Backkunst verschmelzen
ETSDORF. Die Bäckerei Braun vereint in Etsdorf die Kombination aus althergebrachter Handwerkskunst und regionalen Zutaten. Man arbeitet im Einklang mit der Natur und verzichtet komplett auf Fertigmischungen und chemische Zusätze. Ein Unterschied, den man laut Jakob Braun sehen, riechen und auch schmecken kann. Der Bäckermeister führt das Familienunternehmen in vierter Generation.
Die Bäckerei der Familie Braun gibt es in Etsdorf am Kamp schon seit 1932. Jakob Braun hat die Bäckerei vor kurzem von seinem Vater Karl übernommen. Schon in der Volksschule wusste Jakob, dass er in die Fußstapfen seines Vaters treten möchte. Während sich andere Kinder im Fasching als Cowboy und Indianer verkleideten, ging Jakob als Bäcker, erinnert er sich lächelnd.
Traumberuf Bäcker
Und so kam es dann auch, dass Jakob eine Bäckerlehre in Klosterneuburg machte und daraufhin 2014 die Ausbildung zum Bäckermeister absolvierte. Während seiner Lehrzeit kam er zum ersten Mal mit Fertigbackmischungen in Berührung und merkte sofort, dass etwas nicht stimmen konnte. „Der Geschmack und der Geruch haben mich einfach nicht überzeugt. Für mich stand sehr schnell fest, dass ich den Beruf des Bäckers auf die althergebrachte Art ausüben möchte“, sagt Jakob.
Teig wird frisch zubereitet
In der Bäckerei Braun werden alle Sauerteige nach Vater Karls Rezept frisch zubereitet. Auf Fertigmischungen wird komplett verzichtet. Ein Aufwand, der sich lohnt: „Wir arbeiten ohne chemische Zusatzstoffe und beziehen unsere hochwertigen Zutaten großteils von regionalen Lieferanten“, sagt der 24-Jährige. Den Unterschied könne man schmecken, riechen und sehen.
Früh aufstehen ist Pflicht
Um solche lecker duftenden Backwaren auf natürliche Art und Weise herzustellen, muss man sehr früh aufstehen. Unter der Woche läutet Jakobs Wecker um 1.30 Uhr nachts und am Samstag sogar schon um 1 Uhr. Das frühe Aufstehen war jedoch nie ein Problem für den Bäckermeister, der ein altes Handwerk mit Leidenschaft und Überzeugung ins 21. Jahrhundert führt.Besonders wichtig ist Jakob der Kontakt zu den regionalen Lieferanten. Seit vergangenem Jahr bezieht man in der Bäckerei etwa die Kürbiskerne und das Kürbiskernöl aus Gedersdorf. Das Mehl kommt sogar aus Etsdorf, das Raps- und Sonnenblumenöl wird aus Sittendorf bezogen. Das Motto der Familie Braun lautet „Aus der Region für die Region“ und wird auch entsprechend gelebt: „Wir finden es toll, wenn man sagen kann, unsere Backwaren gibt es nur hier in der Gegend, also kommt vorbei in der Bäckerei oder schaut zu einem Heurigen in der Nähe“, so Jakob.
Im Einklang mit der Natur
Am schönsten ist für den Bäcker das ständige Begleiten des Produkts, vom Mischen des Teigs, bis zu dem Zeitpunkt, wenn das fertig gebackene Brot aus dem Ofen kommt und „genauso geworden ist, wie man es sich vorgestellt hat“. Den Weg möchte Jakob auf jeden Fall auch in Zukunft so weitergehen. Im Einklang mit der Natur und mit den besten Zutaten aus der Umgebung sieht er sich als Teil eines großen Ganzen. „Mir ist wichtig, dass Brot auch nach etwas schmecken darf und nicht zu einer essbaren Serviette degradiert wird“.
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