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Beate Ritter "Und irgendwann wurde bemerkt, dass es schön klingt"

Sabrina Lang, 18.04.2019 15:48

GRIESKIRCHEN. Sopranistin Beate Ritter wird die heurigen Landlwochen stimmlich eröffnen. Im Tips-Interview spricht die Grieskirchnerin über emotionale Momente, Hoppalas und ihr Leben abseits der Opernbühne.

Sopranistin Beate Ritter aus Grieskirchen wird die 20. Landlwochen eröffnen. Foto: Shirley Suarez
  1 / 2   Sopranistin Beate Ritter aus Grieskirchen wird die 20. Landlwochen eröffnen. Foto: Shirley Suarez

Tips: Im Landlwochen-Folder ist von Ihnen als junge Sopranistin die Rede, verraten Sie mir Ihr Alter?

Beate Ritter: Ich werde mich der guten alten „Opern-Sängerinnen-Tradition“ anschließen und die Frage nach dem Alter unbeantwortet lassen. Bei uns Künstlern ist das nicht so wichtig.

Tips: Wie kamen Sie zum Singen?

Ritter: Ich kam als Kleinkind aus purer Freude zum Singen, früher als ich sprechen konnte. Das wurde irgendwann wie das „Normalste der Welt“ zum Berufswunsch. „Entdeckt“ wurde mein Talent gar nicht richtig, ich habe einfach gerne gesungen. Und irgendwann wurde bemerkt, dass es schön klingt. Unterstützt wurde das von den Eltern, indem ich in Musikschule und Tanzgruppen untergebracht und natürlich hin und her chauffiert wurde. Es gab da weder ein Bremsen noch ein Pushen von außen, worüber ich sehr dankbar bin weil ich aus reiner Liebe zur Sache zu meinem Beruf gekommen bin.

Tips: Was finden Sie am Auf-der-Bühne-Stehen besonders toll?

Ritter: Das ist sehr schwer zu beschreiben, da es ein durch und durch emotionaler Beweggrund ist. Das Gefühl auf der Bühne kann man nur ganz verstehen, wenn man selbst mit diesem „Virus“ infiziert ist. Es ist für mich eine natürliche Art der Ausdrucksform. Am schönsten fühlt es sich an, wenn das Zusammenführen der einzelnen Rollen, der Szene, des Orchesters auf der Bühne, optimal aufgeht und man die Magie spürt. Wenn das vom Publikum genauso verstanden und geschätzt wird, ist das Resultat perfekt.

Tips: Wo war Ihr größter Auftritt?

Ritter: Ich habe in Tokyo vor 5.000 Leuten eine Fledermaus gesungen, das war auch ein beeindruckendes Erlebnis; dennoch hat sich das nicht so groß angefühlt wie meine momentane Lieblingsrolle als Gilda in Rigoletto für 1.800 Zuschauer in Stuttgart. Wenn Sie mich nach meinem persönlichen Highlight fragen, dann war einer der wichtigsten Auftritte genau der.

Tips: Was macht neben dem Singen besonders Spaß?

Ritter: Am wichtigsten ist mir neben dem Beruf mit meinen Liebsten Zeit zu verbringen. Je länger ich den Beruf mache, desto mehr komme ich in vielen Dingen zu meinen Ursprüngen zurück, auch was Freizeitbeschäftigungen betrifft. Gut essen und trinken, lachen, frische Luft, Tiere, Sonne. Auch Reisen finde ich großartig, besonders nach Italien, dort laden sich meine Akkus am schnellsten auf und meine Vorliebe für die Sprache und gutes Essen kommen nicht zu kurz.

Tips: Haben Sie bei einem Ihrer Auftritte schon einmal etwas Außergewöhnliches erlebt?

Ritter: Wenn Sie mit „außergewöhnlich“ gewisse Pannen oder „Abweichungen“ meinen, selbstverständlich. Einiges davon war sehr amüsant, manchmal aber nur für die Beteiligten. Es gibt Lachkrämpfe, ungeplante physikalische „Stunts“, herrlich lustige Versprecher, Hoppalas mit Kostümen, Kulisse und Requisiten. In „Hoffmanns Erzählungen“ an der Volksoper (gerade im April und Mai wieder aktuell) trage ich einen riesigen steifen, schweren „Rock“ mit einem Durchmesser von 1,50 Meter als Roboter-Puppe. Mit dem bin ich bei der Premiere gestolpert, dann wie ein Käfer am Rücken gerudert. Allerdings hab ich es durch Glück, und bestimmt auch deswegen weil ich früher brav in die Turnstunden gegangen bin, geschafft, auf dem Teil zurück zu wippen und nach zwei Sekunden wieder auf den Beinen zu landen. Es hat beinahe ausgesehen, wie einstudiert. Das lässt sich in Worten schwer beschreiben, aber optisch hat das ein sehr spektakuläres Bild abgegeben, und eine Schrecksekunde beim Team.

Tips: Was dürfen sich die Besucher beim Eröffnungskonzert der Landlwochen erwarten?

Ritter: Man darf sich auf einen schönen Mozart-Abend freuen – es ist etwas Oper, etwas Kirchenmusik, etwas Sinfonisches dabei. Ich freu“ mich sehr auf das Programm.

Zur Person:

Beate Ritter ist in Grieskirchen geboren und aufgewachsen. Seit einigen Jahren wohnt die Sopranistin wegen ihres Studiums und der Arbeitsstelle an der Volksoper in Wien.

Eröffnungskonzert der Landlwochen

mit Beate Ritter als Sopranistin und der Hausruck Philharmonie am

Donnerstag, 25. April, 19.30 Uhr,

Stadtpfarrkirche Grieskirchen, der Eintritt ist frei


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