Regina Mallinger spielt die Rolle ihres Lebens
GALLSPACH. Regina Mallinger erfüllt sich mit der Hauptrolle in der´österreichischen Erstaufführung des Musicals „Artus – Excalibur“ auf der Felsenbühne Staatz (NÖ)einen Kindheitstraum. Noch bis 13. August spielt sie die Hexe Morgana.
„Manchmal ist die Böse das Beste, was einem passieren kann“ schmunzelt die Popsängerin, die ihre Ausbildung an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz 2008 mit Auszeichnung abgeschlossen hat und seither unter anderem im Dancing Stars Orchester oder als Backgroundsängerin beim Eurovision Songcontest aufgetreten ist.
Dass sie überhaupt davon erfahren hat, dass Intendant Werner Auer, der auch den Magier „Merlin“ verkörpert, noch auf der Suche nach der perfekten Besetzung für die Morgana ist, verdankt sie einem glücklichen Zufall. „Eine Freundin hat mich empfohlen! Also bin ich zum Vorsingen gegangen und habe mein Glück versucht. Als Werner Auer nach wenigen Takten, die ich gesungen habe, die Augen geschlossen und zufrieden zugehört hat, hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl.“
In fünf sehr intensiven Probenwochen wurde zunächst in Wien und dann im niederösterreichischen Staatz geprobt, und das bei jeder Witterung: „Das ist körperlich natürlich schon eine große Herausforderung. Wir sind sowohl bei 38 Grad in der Mittagssonne als auch bei 16 Grad und Nieselregen auf der Bühne gestanden und haben die Geschichte Stück für Stück zusammengeführt.“
Obwohl Regina Mallinger ihre Leidenschaft zur Musik als Teenager im Fach Musical entdeckt hat, hat sie sich nach der Matura doch für ein Jazz- und Populargesangsstudium entschieden: „Man hat mir sooft gesagt, dass mir für eine Musicalausbildung die Tanzerfahrung fehlen würde, also hab ich mich gar nicht getraut, zur Aufnahmeprüfung zu gehen. Gott sei Dank geht der Zufall manchmal Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin!“ erzählt die Sängerin sichtlich amüsiert weiter. Ein Workshop bei einem der renommiertesten Gesangslehrer des deutschsprachigen Raumes, Sascha Wienhausen – er war selbst als Kaiser Franz Josef im Musical „Elisabeth“ in Wien erfolgreich - hat die Sehnsucht zur Musicalbühne wieder genährt: „Saschas unbeschreibliche Arbeit und seine motivierende Unterstützung haben mich sehr darin bestärkt, der Stimme meines Herzens zu folgen und mich einfach in dem auszuprobieren, was mir Spaß macht.“ Erste Musicalengagements sowie ein Agenturvorsingen in Deutschland folgten.
Schauspielerische Unterstützung holte sich die Sängerin, die mittlerweile in Wien lebt, in den letzten Jahren regelmäßig bei einem Berliner Coach der auch in New York tätig ist: Kristian Nekrasov. „Bei ihm habe ich gelernt, meine eigenen Instinkte der Figur, die ich verkörpern will, zu schenken. Ich empfinde es als große Freiheit, in meiner Rolle andere Entscheidungen treffen zu können, als ich es im echten Leben tun könnte. Deshalb ist es ein unbeschreiblicher Spaß, die Böse spielen zu dürfen“
Und auch ihre Mentorin Marianne Mendt hat der gebürtigen Gallspacherin im Rahmen der MM Jazznachwuchsförderung den Rücken gestärkt: „Die Marianne meinte, dass ihre Karriere auch nicht planbar gewesen wäre. Sie habe ihre beruflichen Entscheidungen immer aus der Leidenschaft heraus getroffen und irgendwann hätte sich daraus ein so eindeutiges Profil entwickelt, dass die Leute mit Rollen- oder Songangeboten an sie herangetreten sind, und nicht mehr umgekehrt! Das imponiert mir sehr und bestärkt mich darin, weiterhin meinen individuellen Weg zu gehen.“
ARTUS EXCALIBUR – Die Geschichte
Ein Land im Krieg, ein Volk, das den Frieden herbeisehnt, ein Zauberer, der Schicksalsfäden knüpft, Ritter, die ihr Herz verlieren und Welten, zu denen der gewöhnliche Mensch keinen Zugang hat – dies das Umfeld, in dem sich der junge König Artus behaupten muss. Mit Hilfe seiner Getreuen will er die Utopie einer ritterlichen Tafelrunde verwirklichen, die dem gespaltenen Reich Frieden bringen soll.
Zuerst scheint ihm alles mühelos zu gelingen: Artus heiratet die schöne Guinevere, schart die besten der Ritter um sich und lässt die Burg Camelot wieder errichten. Aber seine Halbschwester Morgana, die sich magische Kräfte angeeignet hat, hintertreibt die Pläne von Artus. Sie verbündet sich zuerst mit dem Tyrannen Loth, dem gefährlichsten Feind der Ritter auf Camelot. Später deckt Morgana das Verhältnis von Lancelot und Guinevere auf, entzieht dem Zauberer Merlin seine geheimnisvollen Kräfte und versucht zuletzt, Artus zu erdolchen. Nur das beherzte Eingreifen von Guinevere verhindert das Schlimmste.
Vor den Toren Camelots sind die Schlachtfelder immer noch feucht vom vergossenen Blut. Artus zweifelt am Sinn seines Tuns und seiner Existenz. Was haben all die Kämpfe bewirkt? – Der Zugang zur magischen Welt Merlins ist verschlossen, sein bester Freund Lancelot fiel in der Schlacht und die Ritter sind in alle Richtungen zerstreut. Nur die Liebe Guineveres bleibt und die Vision, dass die sagenumwobene Tafelrunde dereinst wieder erstehen könnte. Ein Traum, der die Zeiten verbindet.
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