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Ein Raum für alle - erstes „Otelo“ im Bezirk Grieskirchen öffnet

Sabrina Lang, 10.01.2017 19:30

GRIESKIRCHEN. Ein Raum, in dem Kreativität sowie technische und sinnstiftende Aktivitäten Platz finden, wird ab Februar die Grieskirchner Innenstadt bereichern. Stadtplatz 16 lautet die Adresse, an der das „Offene Technologielabor“, kurz „Otelo“, dann zu finden sein wird. Als erstes seiner Art im Bezirk will das „Otelo“ den ländlichen Raum beleben, Talente entdecken und die Wirtschaft stärken. Wie das gelingen soll und was hinter den „Otelos“ steckt, verrät Vereinsobmann und Gründer Heinz Plohberger aus Pollham.

  1 / 2   Die Mitglieder des Otelo-Vereins: Heinz Plohberger, Sabine Mader, Josef Doppelbauer, Rudolf Edlbauer, Elfriede und Josef Romankiewicz, Erich Nimmervoll, Franz Binder und Josef Straßhofer.

„Otelos“ bilden experimentierfreudige und gesellschaftspolitische Communities. Sie schaffen in den selbstorganisierten und unabhängigen Standorten einen offenen Möglichkeitsraum für sinnstiftende Aktivitäten jeder Art. Auch in Grieskirchen wird es ab Februar ein solches „Otelo“ geben. Gegründet wurde es von Heinz Plohberger und Sabine Mader mit dem Ziel, Generationen zusammenzubringen und vor allem den ländlichen Raum für Jugendliche und Studenten wieder attraktiver zu machen.

Wie ein „Otelo“ funktioniert

Otelo ist ein offener Verein, der auf demokratischer Mitsprache und Menschenrechten basiert. Die Teilnahme ist unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht und sozialer Herkunft möglich. Es gibt keine Mitgliedsgebühr, aber freiwillige Spenden oder Fördermitgliedschaften, zum Beispiel von Unternehmen. Der Otelo-Verein übernimmt den organisatorischen Part, damit Menschen eine Möglichkeit haben, sich zu entfalten. „Man kann seine Ideen in Workshops und Seminaren präsentieren und wir stellen die Rahmenbedingungen zur Verfügung“, so Plohberger. Es werden Räumlichkeiten organisiert und geschaut, dass das Budget für Fixausgaben des Vereins vorhanden ist. „Wir möchten, dass kreative Köpfe zusammenfinden und möchten auch partei- sowie gemeindeübergreifend etwas zusammenbringen. Es geht darum, die Menschen, egal ob jung oder alt, in die Gesellschaft zu integrieren. Das „Otelo“ ist für alle zugänglich“, erklärt Vereinsobmann Heinz Plohberger. „Der Jugend sollen Perspektiven gegeben werden, dass sie am Land bleiben können und nicht in Großstädte abwandern müssen“.

Beispiele für „Otelos“

Da bei „Otelos“ das miteinander Tun und gegenseitige Helfen und Kennenlernen im Vordergrund steht, soll auch das „Otelo“ in Grieskirchen ein Ort werden, an dem Menschen ihre Fähigkeiten an andere weitergeben können. So kann sich der Vereins-obmann vorstellen, dass es Workshops von Experten zu Themen wie Elektronik, Malerei, Kosmetik oder Krippenbau geben soll - nur um einige zu nennen, wie Plohberger sagt. Ebenso sind bei den „Otelo“-Treffen Mottoveranstaltungen wie „Kinder erleben Technik“, „Frag den Freak“, wo jeder mit Spezialwissen dieses an Interessierte weitergeben kann, eine „DenkBar“ (Diskussionsrunden) oder Elektro-bastelgruppen sowie Nähe- und Repaircafés möglich. Auch für Jugend- und Seniorentreffs ist bei Bedarf Platz.

Reparieren statt wegwerfen

Im Februrar wird es auch erstmals ein Repaircafé geben, bei dem Anleitungen zum Reparieren von Geräten gegeben werden sollen. Natürlich werde hier nicht Schwarzarbeit betrieben, stellt Plohberger klar. „Man kann auch nicht einfach, beispielsweise, eine Kaffeemaschine bringen und die repariert bekommen. Es wird einem nur gezeigt wo der Fehler vielleicht liegen könnte und wie man ihn beheben kann,“ sagt Plohberger. Die Menschen reparieren die Sachen dann selbst. In den Repair Cafés gibt es Tipps von ehrenamtlichen Fachleuten, Dinge zu reparieren, die sonst auf dem Müll landen würden. Auch ein Nähcafé wird im „Otelo“ Grieskirchen Einzug halten. Dabei soll liebgewonnene aber löchrige oder zerrissene Kleidung nicht gleich weggeworfen, sondern kann im Nähcafé repariert oder in persönliche Einzelstücke verwandelt werden. Wie man die Wirtschaft stärken kann, wenn Dinge repariert statt weggeworfen werden? Dazu meint Plohberger: „Es sollen Synergieeffekte entstehen“. Neue Geräte sollten nicht mehr im Internet sondern beim Händler um die Ecke gekauft werden, der vielleicht zuvor die Kaffeemaschine im Rahmen des „Otelos“ repariert hatte, so Plohberger.

Gemeinschaftsprojekt

Bis ein neuer Mieter gefunden ist, hat sich Eigentümer Marcus Mautner Markhof bereit erklärt dem ersten Grieskirchener „Otelo“ das ehemalige Geschäftslokal von Foto Walter zur Verfügung zu stellen. Das Projet entsteht gemeinsam mit der Stadtgemeinde Grieskirchen, mit Leader Mostland-Hausruck und dem OÖ Regionalmanagement.

Weitere Infos zum Verein bei

Heinz Plohberger, 0664/73724975 heinz.plohberger@aon.at

otelo.or.at


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