
WAIZENKIRCHEN. Hohe Wellen schlägt der geplante Hochwasserschutz in der Gemeinde Waizenkirchen. Eine Bürgerinitiative stellt sich seit Jahren gegen den Damm, denn die Erbauung sei kostspielig, mache den Menschen Sorgen und führe dazu, dass Ortschaften außerhalb des Zentrums mehr vom Hochwasser betroffen sein könnten. Nicht nachvollziehen kann diese Angst Josef Mader vom Gewässerbezirk Grieskirchen.
Als „Dammmonster“ bezeichnet Georg Doppler von der Bürgerinitiative „Dammfrei“ in Waizenkirchen das geplante, 6,5 Meter hohe Hochwasserschutzprojekt in seiner Gemeinde. Kritik kommt von Seiten der Bürgerinitiative, da die Planung eines Hochwasserschutzprojektes einfach über die Köpfe der Betroffenen hinweg passiere. Man sehe zudem mehr Nachteile für die Gemeinde.
„Hochwasser-Schutzzonen unterhalb von Waizenkirchen können wegen dem Rückhaltebecken künftig reduziert werden und diese Gemeinden können dadurch munter weiterwidmen und -bauen. Oberliegergemeinden sparen künftig bei aufwändigen Sicker- und Retentionsbecken bei Siedlungs- und Gewerbebauten und können das Wasser ungebremst zu uns „runterlassen““, meint Doppler. Anders sieht das Josef Mader, Leiter des Gewässerbezirk Grieskirchen. „Ich kann die Angst nicht nachvollziehen, da die Technik zum Bau von Rückhalteanlagen ausgereift ist und sehr hohe Sicherheitsmaßstäbe angesetzt werden müssen. Es geht um den Schutz vor Hochwasser, welches die Betroffenen jederzeit heimsuchen könnte“, erklärt Mader. „In einem Rückhaltebecken ist ganz selten Wasser, aber wenn Wasser drinnen ist, dann wurde dadurch ein möglicher Schaden verhindert und das ist der positive Effekt, welcher durch die Anlage erreicht wird“, erklärt Mader.
Zur Dammhöhe meint der Experte: „Bei der Hochwasserentlastung ist er nur 4,5 Meter hoch und bei einem 100-jährlichen Ereignis ist die höchste Einstauhöhe demnach auch 4, 5 Meter. Die restliche Dammhöhe wird für die Sicherheitszuschläge und als Freibord benötigt“, erklärt Mader das Projekt und ergänzt: „Es ist nur eine Frage der Zeit und dann haben wir ein großes Hochwasser im Aschachtal.
Kritik an den Kosten
Die Verantwortlichen hätten den Überblick verloren, was die Kosten für das Projekt betrifft, kritisiert die Bürgerinitiative. Ähnlich wie bei der Anzahl der geschützten Objekte würden diese zwischen 20 und mittlerweile 45 Mio. Euro inkl. der Erhaltung differieren. „Rechnet man von bereits realisierten, jedoch viel einfacheren Becken in der Region hoch, ist von einer bis zu doppelt so hohen Summe auszugehen“, meint Doppler. Josef Mader nennt die aktuelle Zahl, die ihm laut der Kostenschätzung vorliege: Für beide Rückhaltebecken Waizenkirchen und am Sandbach in der Gemeinde Hinzenbach, das wiederum die Gemeinde Hinzenbach schützt, wurden inklusive Begleitmaßnahmen und Absiedelungen 38,5 Millionen Euro berechnet.
Betroffene Objekte
Die von offiziellen Stellen angegebene Anzahl der zu schützenden Unterlieger schwanke seit zwei Jahren zwischen 20 und 330, ebenso der Wert dieser Objekte. „Wir von „Dammfrei“ vermuten, dass die Experten und Planer hierzu bisher kaum ernsthafte Erhebungen bzw. Berechnungen angestellt haben. Es entsteht das Gefühl, hier wird maximal geschätzt und vermutet – vor allem aber politisch taktiert“, kritisiert Doppler. Der Leiter des Gewässerbezirks stellt klar: „Es sind bei einem 100-jährlichen Hochwasser zwischen Waizenkirchen und Pupping 185 Objekte betroffen und es können diese mit zwei Rückhaltebecken in Waizenkirchen und am Sandbach, durch zusätzlich begleitende Maßnahmen und auch Absiedelung von einigen Objekten geschützt werden“.
Baustart und die Forderung nach Alternativen
Zum Baustart meint Mader: „Ich gehe davon aus, dass im Herbst mit der Einreichplanung eines Teilbereiches des Hochwasserschutzprojektes begonnen werden kann. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, dann gehe ich von einer Bauzeit von mindestens fünf Jahren für die Rückhalteanlagen aus. Die Begleitmaßnahmen benötigen ebenfalls eine mehrjährige Bauzeit“.
Die Bürgerinitiative fordert hingegen einen sofortigen Stopp der einseitigen Arbeiten am Projekt. „Es ist schon zu viel Geld „verplant“ worden“, meint Doppler. „Wir fordern von den Verantwortlichen einen sofortigen Stopp der Arbeiten am Projekt und die ernsthafte Suche nach Alternativen, besonders auch jene im Bereich des integrierten Hochwassermanagements.
Geplanter Hochwasserschutz in Waizenkirchen scheint „verdamm - zuerst lassen die Experten Jahrzehnte lang Baugründe im Hochwassergebiet widmen, beim ersten Hochwasser zahlt der Steuerzahler für die Fehler dieser Experten, den Damm zahlt der Steuerzahler und wenn die Kosten beim Bau explodieren zahlt der Steuerzahler und wenn der Damm bricht zahlt der Steuerzahler!! Was also ist eine Aussage dieser Experten Wert?