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„Wenn jeder Teil des Werkes wird“ - Reinhard Mayr und seine Leidenschaft für Musik

Sabrina Lang, 06.06.2018 07:32

GRIESKIRCHEN. Mit Stars wie Anna Netrebko, Jonas Kaufmann oder Edita Gruberová stand der Grieskirchner Opernsänger Reinhard Mayr bereits auf der Bühne. Nach 16 Jahren in der Schweiz als Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich kehrte Mayr im vergangenen Jahr wieder in seinen Geburtsort zurück. Mit Tips hat der 46-Jährige über Musik, den Operngesang und über seine Heimatverbundenheit gesprochen.

Musiker Reinhard Mayr kehrte nach 16 Jahren in seine Heimatregion zurück. Foto: Reinhard Winkler
Musiker Reinhard Mayr kehrte nach 16 Jahren in seine Heimatregion zurück. Foto: Reinhard Winkler

Nach 16 Jahren in der Schweiz zog es Sie im vergangenen Jahr wieder zurück in die Heimat nach Grieskirchen, warum dieser Schritt?

Ich habe mir eigentlich immer gewünscht, irgendwann wieder in der Nähe von Grieskirchen zu leben, wegen einiger Menschen, die mir so sehr wichtig sind, aber auch wegen des Landes, und das ist in Pollham besonders schön.Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit ist dafür der richtige Zeitpunkt gekommen.

Was verbindet Sie besonders mit der Stadt Grieskirchen?

Es gibt viel Schönes, was mich stets mit Grieskirchen verbunden hat. Zu allererst natürlich meine Familie, aber auch die Eisenbahnermusikkapelle, der Kirchenchor, Menschen, die einem über die Jahre sehr wichtig geworden sind.

Operngesang ist Ihre Leidenschaft – was ist für Sie das Spannende an der Oper?

Spannend ist vieles am Opernbetrieb, nicht immer nur im positiven Sinne. Das ganz Besondere aber an der Oper ist für mich, wenn es gelingt, dass am Ende einer Probenphase der gesamte Apparat von Orchester, Sängern und Technik auf der Bühne zu einem Ganzen verschmilzt. Wenn das Singen nicht mehr vom Schauspielen zu trennen ist, wenn jeder auf, vor und hinter der Bühne gleichermaßen Teil des Werks geworden ist.

Warum gilt Ihre Vorliebe besonders der Barockmusik?

Die kommt aus der Zeit meines Studiums in Basel. Dort wurde und wird der Barockmusik großes Augenmerk geschenkt, wird geforscht, werden Werke wiederentdeckt, die längst vergessen schienen und das von großen Musikern, die sich seit langem der alten Musik verschrieben haben. Da nimmt man einiges mit und beginnt selbst zu suchen, in diesem schier unerschöpflichen Reichtum an großartiger Musik.

Welche Auftritte und Projekte stehen demnächst bei Ihnen an?

Zur Zeit bin ich am Teatro Real in Madrid in einer Produktion von Bern Alois Zimmermanns „Soldaten“ beschäftigt und im Sommer in Grein in „Atalanta“ von G.F. Händel mit dem L“Orfeo Barockorchester unter Michi Gaigg.

Was bedeutet für Sie Musik?

Vielfalt und etwas, das Menschen zu verbinden vermag, auch wenn sie nicht dieselbe Sprachen sprechen und von den unterschiedlichsten Orten dieser Welt kommen.

Was möchten Sie noch erreichen?

Ich möchte erreichen, mir stets aufs Neue bewusst zu werden, welch Geschenk es ist, diesen so besonderen Beruf ausüben zu dürfen. Ich habe mich nach 20 Jahren als Opernensemblemitglied in Wien und Zürich entschieden, nun selbstständig zu arbeiten und mehr Konzerte und Liederabende als Oper zu machen. Das ist grad eine große und schöne Herausforderung und mich dieser zu stellen, angekommen an diesem wunderbaren Platz, den wir in Pollham gefunden haben, macht mich grad sehr, sehr froh.

Sie sind ja schon mit vielen Stars auf der Bühne gestanden – mit wem möchten Sie gerne noch auftreten?

Ob Stars oder nicht, ich möchte mit Menschen arbeiten, denen es stets um die Sache geht, die sich nie ohne Leidenschaft dem Musizieren hingeben. Dann ist der Beruf am schönsten und das spürt auch das Publikum

Zur Person

Reinhard Mayr wurde 1972 in Grieskirchen geboren, wo er bis zur Matura lebte. Danach studierte er Gesang in Linz, Basel und Wien und lebte die letzten 16 Jahre in der Schweiz


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