Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Marie Beutlmayr: Eine Frau, die ihren Mann stand

Sabrina Lang, 08.03.2019 07:09

NEUKIRCHEN/WALDKIRCHEN. Marie Beutlmayr war eine der bedeutendsten Frauenrechtlerinnen in der Geschichte. Bei einem Vortag wird ihr Leben und ihr mutiges Handeln beleuchtet.

Marie Beutlmayr war eine bedeutende Frauenrechtlerin.  Foto: Archiv
Marie Beutlmayr war eine bedeutende Frauenrechtlerin. Foto: Archiv

Die Gemeinde und die Pfarre Neukirchen sind durchaus bekannt für die Herkunft bedeutender „Männer“, vor allem in der Politik. Landeshauptmann a. D. Josef Ratzenböck, Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, Nationalratsabgeordneter Franz Ruhaltinger (auch Zentralbetriebsratsobmann der VOEST-Alpine), sowie Landtagsabgeordneter Rudolf Gruber. Die erste Politikerin, die heute weitgehend, auch in ihrer ehemaligen Heimat, fast völlig vergessen ist, war aber eine Frau.

Erste Politikerin aus Neukirchen

Marie Beutlmayr war aber nicht nur die erste „Neukirchnerin“ in der Politik, sondern gleichsam auch eine Pionierin in diesem Bereich. Mit 13 Jahren, nach dem Besuch der Volksschule, begann sie in Linz in der Franckfabrik zu arbeiten. Mit 20 Jahren verbrachte sie wenige Wochen als Hausgehilfin in einem bürgerlichen Haushalt in Wien. Dort begann 1890 ihre Politisierung: Sie wurde Zeugin der ersten Maifeiern der Sozialdemokratischen Bewegung. Die Demonstranten forderten den Achtstunden-Tag und das allgemeine Wahlrecht. Die Forderung nach dem Wahlrecht, besonders für Frauen, blieb ein zentrales Thema ihres politischen Kampfes bis nach dem Ende des 1. Weltkriegs. Kurz nach den Maidemonstrationen kehrte sie nach Linz zurück und begann sich für die Arbeiterinnenbewegung zu engagieren. Sie war Mitbegründerin und Vorsitzende des Arbeiterinnenbildungsvereins in Linz 1893. Sie entwickelten sich zu einer energischen Rednerin für die Forderungen der sozialdemokratischen Frauenorganisationen.

Ende der Frauenpolitik

Ein jähes Ende fand die sozialdemokratische Frauenpolitik mit der Auflösung der Demokratie durch den austrofaschistischen Ständestaat und dem Verbot der sozialdemokratischen Arbeiterpartei nach den Februarkämpfen 1934. Es war dies auch das Ende der politischen Mandate im Linzer Gemeinderat und im OÖ Landtag von Marie Beutlmayr. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie Ehrenvorsitzende der sozialistischen Frauenbewegung, sie starb 78-jährig am 6. Mai 1948 im allgemeinen Krankenhaus Linz.Beutlmayr war eine Pionierin der Sozialdemokratie in Oberösterreich und hat sich in ihrer politischen Arbeit für soziale Gerechtigkeit und Sicherheit, Bildung und die politische Mitsprache besonders von Frauen eingesetzt. Auch heute sind diese Themen nach wie vor aktuell.

Ärmliche Verhältnisse

Sie stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Als lediges Kind von Theresia Stadler wurde sie am 26. Februar 1870 in Oberngrub 6 (Pfarre Neukirchen am Walde, Gemeinde Waldkirchen am Wesen) geboren und am selben Tag in der Pfarrkirche Neukirchen auf den Namen Maria (sie nannte sich erst später Marie) getauft.

Vortrag zu Marie Beutlmayr

Freitag, 29. März, 19.30 Uhr, Pfarrheim Neukirchen am Walde

Eintritt: 5 Euro,

Veranstalter: Kath. Bildungswerk, Kultur & KunstMartina Guggenbichler, Professorin für Zeitgeschichte aus Linz, wird das Leben von Marie und ihrer Zeit, in der sie Wesentliches für Frauen erreichte, näher bringen.

Weitere Veranstaltungen zum Weltfrauentag:

Filmfrühstück für Frauen

Das Arbeitsmarktservice Eferding (AMS) lädt am Freitag, 8. März um 19.30 Uhr ins Star Movie Peuerbach zum Filmfrühstück für Frauen ein. Nach einem kleinem Frühstück sowie Gedanken zum Weltfrauentag wird der Film „Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ gezeigt. Darin geht es um die Thematik der 1950er Jahre, wo Frauen und Männer zwar in der Theorie gleichgestellt sind, doch in der Praxis immer noch zahlreiche Bereiche gibt, die Frauen nicht offenstehen.

Filmabend der Grünen Frauen

Die Grünen Frauen Wallern und Bad Schallerbach laden am 8. März um 20.15 Uhr zu einem Filmabend ein. Der Eintritt ist frei. Der Film „Gegen den Strom“ ist ein preisgekrönter Umweltkrimi über eine willensstarke Frau aus Island, die die Welt retten möchte und ihren Weg findet.

Frauen-Filmnacht in Eferding

Die Eferdinger Grünen veranstalten eine Frauen-Filmnacht mit dem Film „Book Club“. Eine Gruppe von langjährigen Freundinnen wird mit dem Bestseller „Fifty Shades of Grey“ konfrontiert und berührend wie auch witzig stellt das das Leben der Frauen überraschend auf den Kopf. Die Filmnacht am Internationalen Frauentag findet am 8.März um 20 Uhr im Consenso am Stadtplatz Eferding statt.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden