Grüne Kreuze: Der stille Protest der heimischen Landwirte
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Wem sind sie bereits aufgefallen, die grünen Kreuze an den Feldrändern im Bezirk Grieskirchen? Still und doch mit großer Symbolik wollen die heimischen Landwirte auf Entwicklungen hinweisen, die ihnen zunehmend Sorgen bereiten.
Während die Qualitätsstandards in der Lebensmittelerzeugung laufend erhöht werden, orientiert sich die Preisentwicklung im Wesentlichen an billigeren Standards. Das ist die Grundsorge vieler heimischer Landwirte. In vielen landwirtschaftlichen Betrieben geht die Angst um, dass damit regionale Produktion auf dem Acker und im Stall weiter erschwert und in Einzelfällen nahezu unmöglich gemacht wird.
Aktion drückte Sorge aus
„Die Aktion drückt die Sorge der Bäuerinnen und Bauern um die regionale landwirtschaftliche Produktion aus. Auflagen und Qualitätsstandards für die heimische Landwirtschaft steigen bzw. werden vom Lebensmittelhandel und gesellschaftlichen Gruppen eingefordert, im Lebensmittelmarkt bzw. beim eigenen Einkauf werden die preislich günstigeren, oft importierten und zu viel niedrigeren Standards produzierten Lebensmittel akzeptiert. Durch diese Doppelmoral wird die regionale Lebensmittelerzeugung durch unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe zunehmend unter Druck gesetzt“, erklärt Bauernbund-Bezirksobmann Martin Dammayr. Für ihn ist klar: „Die Zukunft der Landwirtschaft wird im Supermarkt entschieden“. Es hänge laut Dammayr davon ab, zu welchen Produkten die Konsumenten greifen und mit welchen die Regale aufgefüllt werden.
Aufmerksam machen
Eine Gruppe von engagierten Landwirten und örtlichen Bauernvertretern möchte mit dem Aufstellen der grünen Kreuze auf das zu erwartende Höfe-Sterben, vor allem kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe, aufmerksam machen. Die grünen Kreuze sollen als Mahnung an die Gesellschaft verstanden werden, sich dem Wert der heimischen Landwirtschaft bewusst zu werden.
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19.12.2019 23:41
Sehr sympathisch ....
Der Herr Bezirksbauernbundobmann denkt wohl er ist besonders schlau, wenn er mit seiner Aktion die Bevölkerung "mahnt". So etwas hören die Konsumenten sicherlich gerne... Wer sich den Begleittext des Bauerbundes auf den Tafeln auf den Kreuzen durchliest, bekommt den Eindruck, der Bauernbund ist mit seiner eigenen Arbeit nicht mehr zufrieden und möchte dagegen protestieren. Ich glaube der Herr Obmann hat da etwas falsch verstanden. Die Aktion der Grünen Kreuze stammt aus Deutschland und ist ursprünglich parteiunabhängig gewesen. Als einfaches Bauernbund Mitglied, das nicht in diese Aktion eingebunden ist, fühle ich mich richtig lächerlich gemacht. und wenn ich höre wie der Herr Bezirksobmann bei der kürzlich stattgefundenen Veranstaltung mit der Spitze der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer wieder einmal völlig unangebracht gegen uns Bauern, also seine eigenen Leute argumentiert hat, dann frage ich mich, ob der Mann noch tragbar ist. ich denke das wird wohl nichts anderes über bleiben, als dass wir Bauernbund Mitglieder den Mitgliedsbeitrag künftig einsparen müssen; immerhin fordern unsere Vertreter ohnehin ständig, wir müssten unternehmerisch denken ....