Komme was "wolle": Angela Lindner lässt sich durch Corona nicht unterkriegen
NATTERNBACH. Eines kommt für Angela Lindner aus Natternbach keinesfalls in Frage: sich von der Corona-Krise unterkriegen zu lassen. Neben dem Biohof, den sie mit Ehemann Franz betreibt, gilt ihre zweite Leidenschaft dem Filzen. Da durch Corona kaum Weihnachtsmärkte stattfinden, wo sie ihre Handwerkskunst präsentieren könnte, hat sich die Natternbacherin etwas Besonderes einfallen lassen. Sie stellt ihre Filzkunstwerke für die Weihnachtskrippe bei ihr am Hof aus.
42 Schafe sowie Pferde, Esel, Meerschweinchen, Hühner, Enten und zwei Schweine tummeln sich am Hof von Angela Lindner in Natternbach. Vor 35 Jahren begann Lindner mit der Haltung von Schafen. „Es ist ein Tier, mit dem man überleben kann. Es bringt Milch, Fleisch, Wolle und Fell und ist absolut friedfertig“, erzählt die Natternbacherin, die all ihren Schäfchen einen Namen gegeben hat. „Man melkt die Tiere jeden Tag, da muss man schon per Du mit ihnen sein“, sagt Lindner schmunzelnd.
Es wird weniger gestrickt
Eine Veränderung hat die Biohofbetreiberin in den letzten Jahren feststellen müssen: „Die Schafe auf meinem Hof wurden zwar immer mehr, die Leute haben aber zum Stricken aufgehört, das ist eine schlechte Kombination.“ Und so hat sie sich einer zweiten Leidenschaft verschrieben: dem Filzen. Für sie war die Wolle einfach zu schade zum Wegwerfen. Seit 15 Jahren entstehen aus dieser Handarbeit unzählige Krippenfiguren, Hexen und Tiere vom Bär bis zum Schaf oder Kamel. Dafür verwendet wird die Wolle der Schafe, die mit Farben aus Pflanzen eingefärbt werden.
Weihnachtsmärkte fallen aus
Normalerweise fährt Lindner zur Adventszeit auf mehrere Weihnachtsmärkte - dies fällt heuer durch die Corona-Krise großteils flach. Kurzerhand hat sich die Natternbacherin dazu entschlossen, ihre Figuren einfach auf ihrem Hof anzubieten. Der Verkauf ist jeden Tag geöffnet, so werde vermieden, dass zu viele Menschen auf einmal zusammenkommen. „Für mich ist es ein Beitrag, etwas Selbstverantwortung zu übernehmen. Ich versuche, trotz allem etwas daraus zu machen. Man darf nicht nur meckern und schimpfen, sondern muss sich auf die Situation einstellen“, ist sich Lindner sicher. Ab 15. November will sie ihren Hof weihnachtlich schmücken, um auch in Zeiten von Corona den Menschen etwas Weihnachtsstimmung mitzugeben. Daneben werden ihre Filz-Figuren und -Tiere zum Verkauf angeboten.
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