Natternbacher schreibt Buch über eine neue Sicht auf die Welt
NATTERNBACH. Es ist das menschliche Lebenswerk, das Michael Wiesinger in seinem ersten Buch in den Mittelpunkt rückt. Der 27-jährige Natternbacher will mit seiner Publikation einen Versuch starten, tiefgreifende Probleme der heutigen Gesellschaftspolitik zu lösen. Von der ersten Zeile bis zum ersten Druck von „Opusismus“ hat es vier Jahre gedauert.
Der Titel Ihres Erstlingswerks lautet „Opusismus“ – was bedeutet er?
Der Begriff „Opusismus“ stellt das menschliche Lebenswerk (“Opus“) in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Überlegungen. Inspiriert hat mich das Land Bhutan, wo der politische Fokus auf das Glücksempfinden der Bewohner gelegt wird (“Bruttonationalglück“ genannt) und nicht – wie überall – auf möglichst starkes Wirtschaftswachstum.
Worum geht es in Ihrem Werk?
Es ist der Versuch, in einem ganzheitlichen Ansatz mehrere tiefgreifende Probleme der Gesellschaftspolitik nachhaltig zu lösen, dabei aber nicht die Schmerzgrenze der groben persönlichen Eingriffe zu überschreiten, sondern Ansätze für ein fortschrittliches Sozialwesen zu skizzieren, das mehr Freiheiten erlaubt.
Warum wollten Sie sich mit diesem Thema beschäftigen?
Wir leben in einer spannenden Zeit. Ich bin von dem Gedanken begeistert, dass ich dank meines jungen Alters einige historische Veränderungen erleben werde - so wie es auch bisher war, wenn ich nur an „Details“ wie die Digitalisierung denke, die ich bewusst miterleben durfte. Die Politik hat leider große Schwierigkeiten dabei, mit vielen dieser Entwicklungen Schritt zu halten. Das ginge auch ganz anders und das „wie“ beschäftigt mich.
Sie schreiben von einer neuen Weltsicht – warum glauben Sie braucht es heutzutage eine solche?
Es braucht eine neue Weltsicht für die vielen Menschen, die sich in ihrem Leben keinen ausufernden finanziellen Reichtum zum Ziel gesetzt haben: Diese müssten zumindest theoretisch gegen die aktuell bestimmende Weltsicht sein. Ich spüre dieses „Dagegen-Sein“ sehr stark, insbesondere in meiner Generation. Es genügt jedoch nicht, nur die Probleme zu kennen, um etwas Neues zu schaffen. Dafür braucht es eine Weltsicht.
Was möchten Sie mit dem Buch Ihren Lesern mitgeben?
Das Buch soll begründete Hoffnung geben, weil ich in meinem privaten Umfeld eine Angst vor der Zukunft wahrnehme, die ich so nicht teile, speziell für die Zeit nach der aktuellen Krise. Wir erleben zum ersten Mal die Situation, dass alle Voraussetzungen für eine so glückliche Gesellschaft vorhanden sind, wie es sie noch nie gegeben hat: sowohl durch einen ausgereiften sozialwissenschaftlichen Kenntnisstand als auch durch revolutionäre technische Möglichkeiten. Von jetzt an, ohne dabei überheblich klingen zu wollen, mit einer „fitten“ neuen Weltsicht.
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