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2021: als die erste Frau zur Feuerwehr Grieskirchen kam

Sabrina Lang, 03.03.2021 12:45

GRIESKIRCHEN. 149 Jahre mussten vergehen, bis das Männer-Monopol der Freiwilligen Feuerwehr Grieskirchen mit der ersten weiblichen Kameradin durchbrochen wurde. Simone Rosner ist die erste Frau bei der Wehr.

Simone Rosner ist die erste Frau bei der Feuerwehr Grieskirchen. Foto: Ziegelböck
  1 / 2   Simone Rosner ist die erste Frau bei der Feuerwehr Grieskirchen. Foto: Ziegelböck

Mit der 27-jährigen Simone Rosner zieht geballte Frauenpower ins Grieskirchner Feuerwehrhaus ein - zum allerersten Mal. Mit ihrem Umzug nach Grieskirchen war für die gebürtige Geboltskirchnerin und bereits aktives Feuerwehrmitglied klar, dass sie wieder bei einem Verein aktiv dabei sein wolle. „Ich möchte einfach was Sinnvolles für das Allgemeinwohl tun“, sagt Rosner. Dass sie mit ihrem Beitritt zur FF Grieskirchen eine reine Männer-Domäne sprengen wird, das sei ihr anfänglich nicht bewusst gewesen. Das habe sie aber keineswegs abgeschreckt, meint die 27-Jährige. Auch dass sie sich groß gegen ihre männlichen Kameraden durchsetzen werde müssen, glaubt Rosner nicht. „Es ist alles sehr kameradschaftlich und ein Miteinander. Ich glaube nicht, dass es Sachen geben wird, wo ich mich durchsetzen muss und wenn doch, dann werde ich es einfach mit dem weiblichen Charme probieren. Als erste Frau habe ich da sicher gute Chancen“, sagt sie lachend.

Mädchengruppen möglich

Mit dem Eintritt der ersten Frau wird auch möglich, dass Mädchen in die Nachwuchsmannschaft aufgenommen werden. „Mich freut es, dass ich dafür den Grundstein legen konnte und dass nun eigene Mädchengruppen möglich werden.“ Aber warum hat es nun tatsächlich so lange gedauert bis zur ersten Kameradin? Der stellvertretende Kommandant Thomas Zwicklhuber hat die Antwort: „Simone war die erste Frau, die offiziell bei uns angefragt hat und das wirklich wollte. Wir hatten uns auch in der Vergangenheit nie gegen weibliche Mitglieder verwehrt.“ In der heutigen Zeit gibt es in vielen Vereinen Frauen und das auch sehr erfolgreich. „Es war der nächste logische Schritt, dass wir da mitgehen“, meint Zwicklhuber. Frauen könnten zudem andere Aspekte in die Kameradschaft miteinbringen, Bereiche eventuell besser abdecken, hätten mehr Einfühlungsvermögen und möglicherweise mehr soziale Kompetenz.

Zwei Feuerwehren in weiblicher Hand

Während die Feuerwehr Grieskirchen die Aufnahme der ersten Frau feiert, gibt es im Bezirk Grieskirchen mit der Feuerwehr Taufkirchen und der FF Keneding zwei Wehren, die von Frauen als Kommandantinnen geführt werden.

Sieben Wehren ohne Frau

Jedoch ist die FF Grieskirchen nicht die letzte Wehr im Bezirk, wo weder in der Jugend noch im Aktivdienst Frauen vertreten sind. Ohne weibliche Unterstützung sind derzeit die Freiwilligen Feuerwehren in Aistersheim, Wallern, Eschenau, Natternbach, Roitham in Meggenhofen, Schnölzenberg in Schlüßlberg und Zupfing in Wendling. Gesamt gibt es 480 Frauen bei den 68 Feuerwehren im Bezirk, diese gliedern sich in 314 Aktive, 148 bei der Jugend, vier in der Reserve und 14 Einsatzberechtigte. 79 von den 480 Frauen sind in Funktionen wie Kommandantin, Schriftführerin, Kassenführerin, Jugendbetreuerin oder Ähnlichem tätig.


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samuel
samuel
03.03.2021 19:13

super

finde ich sehr gut! tut der feuer auf jeden fall gut, wenn es auch normal wird, dass frauen mitmischen und -helfen. viele kleinere gemeinden haben eh personalmangel, somit wird der potentielle nachwuchs verdoppelt