Mittwoch 27. März 2024
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GRIESKIRCHEN. In Zeiten wie diesen, wo die Corona-Schutzmaßnahmen gerade in den Alten- und Pflegeheimen für Zündstoff sorgen, bekommt man nicht nur die allgegenwärtigen situativen Schreckensnachrichten zu lesen, sondern auch vermehrt Schlagzeilen, die das Pflegenotstandsproblem noch einmal eindrucksvoller auf den Tisch bringen. 

Ein Leserbrief zum Thema Pflegenotstand. (Foto: Aliaksey Dobrolinski/Shutterstock.)
Ein Leserbrief zum Thema Pflegenotstand. (Foto: Aliaksey Dobrolinski/Shutterstock.)

Kein Personal

„In der Pflege läuft das Personal davon“, stand da kürzlich wo geschrieben und das läge nicht nur an den Folgen der Pandemie, sondern dem Phänomen liege ein tiefergreifendes Übel zugrunde, meinte man in Expertenkreisen. Etwas „schräg“ mutet auch die Tatsache an, dass Corona-bedingt neben Erschwernissen in der Pflege die reduzierte Mobilisation und Besuchersperren dennoch für etwas Entlastung und Ruhe in den Einrichtungsmauern sorgen. Es ist längst nicht nur dieser eine Widerspruch im Gedankengut einer beherzten Pflegeperson, der letztlich aus ethischen und gesundheitlichen Gründen die berufliche Kapitulation erzwingt oder nach einem „Ventil“ suchen lässt. Da bekommt man nämlich auch beschämende Mobbinggeschichten aus den Altenheimen zu hören.

Ungeschriebene Regeln

Es stimmt wahrhaftig traurig, dass die meisten Mobbingopfer in Sozial- und Pflegeberufen zu finden sind. Im Gegenzug sucht man allerorts – auch über viele Medien – händeringend nach „Sinnstiftern“ bzw. Nachwuchstalenten für die Pflege.

Keine Hoffnungsträger

„Die Anleitung und Förderung der Selbständigkeit zur Erhaltung eines selbstbestimmten Lebens“, wie es noch heute in der Schule oftmals gelehrt wird, ist in diesem Sinne doch längst nicht mehr zeitgemäß. Statt Hoffnungsträgern hinsichtlich einer Pflegereform begegnen einem nur mehr Leute, die von bevorstehenden Zeiten reden und die den Status Quo in der Pflege auf einen Nenner bringen: „Sicher – satt – sauber!“

Am Rand der Kräfte

Es verwundert schon heute nicht mehr, wenn von hilfebedürftigen, alten Menschen kleinlaut kommt, dass sie lieber sterben würden, als jemandem zur Last zu fallen, als sich diese strukturelle Gewalt antun zu wollen, als zusehen zu müssen, wie das Pflegepersonal am Rande seiner Kräfte unter den desaströsen Arbeitsbedingungen leidet. Wer weiß, wo dieser Trend zu einer Massenabfertigung wirklich einmal hinführen soll? Möglicherweise sollen aber auch wieder völlig andere Zeiten auf uns zukommen, die an früher erinnern, in denen die alte Generation im Familienkreis noch mitversorgt wurde? Ja, vielleicht ist das noch die bessere Version von allen diesbezüglichen Zukunftsvisionen, in denen es doch noch um Menschlichkeit gehen soll?

von Manuela Ferihumer

Grieskirchen

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