Wie Haag zum Schauplatz eines Krimis im Columbo-Stil wurde
HAAG. Alex Knaipp und Oliver Jungwirth verwandeln Haag in eine Filmkulisse. Der Schauspieler Knaipp und der Regisseur Jungwirth drehen mit „Falkner und die Liebe eines Lebens“ einen Krimi im Columbo-Stil.
In einer Häusersiedlung in Haag sitzt Schauspieler Alexander Knaipp als Inspektor Falkner Lara Berger gegenüber, als er von Sergeant Philipps, gespielt von der Haagerin Carola Gietl, den entscheidenden Hinweis auf die Rolle des Mörders erhält. Siebzehn Mal wurde die 31. Szene am Filmtag gedreht, bis von allen Sprechern Nahaufnahmen und die richtigen Schüsse im Kasten sind. „Wir hatten nur einen Texthänger, das ging sehr schnell“, freut sich Regisseur Jungwirth. Gemeinsam hatten Knaipp und Jungwirth die Idee, einen Krimi im Stil von Columbo zu drehen.„In der aktuellen Krimilandschaft fehlt etwas“ erklärt Knaipp. „Die Ermittler haben alle große persönliche Probleme, leiden am Leben und lassen das alle um sie herum spüren. Uns fehlt einfach die Wertschätzung, der Respekt anderen Menschen gegenüber“, ergänzt Jungwirth. Also entschieden sich die beiden einen Ermittler im Stil der amerikanischen Krimiserie Columbo, gespielt von Peter Falk, einzuführen. Für Knaipp ist das auch eine Hommage an seinen eigenen Großvater, der Peter Falk optisch sehr ähnelt, erklärt er.
Aufruf in Tips
Per Aufruf in Tips suchten Jungwirth und Knaipp schon 2019 nach Darstellern und Helfern, aufgrund der Coronapandemie kam das Projekt erst 2022 zur Umsetzung. Über die Zeitung erfuhr auch die 15-jährige Lisa Eferdinger von dem Projekt, sie gibt mit Lara Berger ihre Debütrolle. „Es war total super“, erzählt sie nach dem Dreh. Mit Stefanie Altenhofer und Michael Kuttnig konnten weitere professionelle Schauspieler für die Hauptrollen gewonnen werden.
Ferry Öllinger mit Gastauftritt
Zwölf Drehtage warten auf die Schauspieler, gedreht wird nicht nur in der Siedlung in Haag, sondern auch im Wald auf der Luisenhöhe und im Büro des Bürgermeisters. Schauspieler Ferry Öllinger, der sonst bei SOKO Kitzbühel auftritt, konnte für eine Rolle begeistert werden, er spielt einen Ex-Polizisten.
Zum Inhalt
Kommissar Falkner geht einem Mordfall nach. Ein Mann wurde erschlagen im Wald gefunden, seine Wohnung ist verwüstet. Viele Spuren gibt es zunächst nicht. Wird es Falkner gelingen, dem Mörder auf die Spur zu kommen? Nachdem er die Idee jahrelang mit sich herumgetragen hat, schrieb Jungwirth das Drehbuch zu seinem fünften Filmprojekt in nur vier Tagen. Es ist das erste Mal, dass er mit professionellen Schauspielern dreht. „Das ist für diesen Film extrem wichtig, da es viel auf die Dialoge, also Gestik und Mimik ankommt“, erklärt der Regisseur. Auch Jungwirth selbst spielt eine Rolle, nämlich die des Opfers. „Ich denke, man kann das mehr als einen Gastauftritt sehen. Aber es ist die wichtigste Rolle - ohne Mordopfer gibt es ja keine Ermittlungen“ lacht er. Für diese Szene übergibt er die Regie an Alexander Knaipp.
Suche nach Sponsoren
Jungwirth nutzt die Vaterkarenz seines zweiten Kindes, um das Projekt umzusetzen. Bis 8. Mai wird noch gedreht, danach macht sich Jungwirth an den Schnitt. Der wird dann an einen befreundeten Komponisten übergeben, der den Krimi mit eigens komponierter Musik hinterlegt. Sobald die Drehtage abgeschlossen sind, will Jungwirth nach Sponsoren suchen, die das Projekt unterstützen wollen, bis Ende des Jahres soll der Film fertig sein und auf Amazon Steam, DVDs und in die Kinos kommen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden