Christine Spiegelfeld: „Bücher sind etwas Lebensnotwendiges“
GRIESKIRCHEN. Die Grieskirchner Bibliothek „Lesefluss am Gries“ war unter den ersten fünf Bibliotheken Oberösterreichs, denen das Qualitätssiegel verliehen wurde. Was die Bibliothek so besonders und ihre Leiterin Christine Spiegelfeld stolz macht, erzählt sie im Tips-Gespräch.
„Hat Ihnen der Innviertler Krimi gefallen?“, fragt die Grieskirchner Bibliotheks-Chefin Christina Spiegelfeld einen Kunden, der ein Buch zurückgibt. Hinter dieser Frage steckt eine große Leidenschaft für Bücher und Gespräche über Literatur. Christina Spiegelfeld liebt es, sich mit den Kunden über Bücher auszutauschen, wie sie erzählt. Denn: „Ein Gespräch über Bücher ist nie oberflächlich“, betont die 59-Jährige, die ein Team mit zehn Mitarbeitern führt. Die älteste ist bereits 90 Jahre alt, doch auch sie wird noch gebraucht. „Jeder Mitarbeiter hat bei uns seine Schwerpunkte“, erklärt sie.
„Nicht passiv berieseln lassen“
Das Faszinierende an Büchern liegt für Christina Spiegelfeld an der Nähe zum Leben und den Menschen. „In der Corona-Zeit merkte man, wie wir abgehen“, erinnert sich die Bibliothekarin, die sogar davon spricht, dass Bücher etwas Lebensnotwendiges seien. „Wir brauchen etwas, wo wir uns nicht passiv berieseln lassen, wie es beispielsweise beim Fernsehen oder im Kino der Fall ist“, so Spiegelfeld. Und Bücher seien auch Bildung, ergänzt sie und betont: „Mit einem Buch schaue ich immer über den eigenen Tellerrand.“ Ein Buch leite einen zu anderen Lebenserfahrungen und lasse einen in neue Welten eintauchen. Christine Spiegelfeld selbst liest übrigens am liebsten Romane und Biografien.
Sozialer Auftrag
Christine Spiegelfeld ist stolz auf den sozialen Auftrag, den ihre Bibliothek erfülle. Diese sei eine Plattform für vieles – von der Bildung bis zur Unterhaltung. Weil ihr Kinder besonders am Herzen liegen, initiierte sie das Projekt „Volksschule trifft Bibliothek“, bei dem für jede Schulstufe der Volksschule Grieskirchen eine besondere Aktivität in der Bibliothek stattfindet. So kamen im vergangenen Schuljahr die ersten Klassen in den Genuss einer Lesung mit dem bekannten Wiener Autor Heinz Janisch. Dieser zeigte den Kindern, wie lustig und unterhaltsam das Geschichtenerfinden mit Reimen ist.
Bibliotheksführerschein für Kinder
Für den Bibliotheksführerschein kamen die zweiten Klassen gleich zweimal und wurden mit Rätseln und kindgerechter Information in die Welt der Bibliothek eingeführt.
Kunstworkshop
Auch das Feld der Kunst wird bedient, bei einem Kunstworkshop gestalteten die Kinder sogenannte „Hangings“, Umrisse eines menschlichen Körpers auf Papier, die sie bemalten und ausschnitten. Die dabei entstandenen Werke können im „Lesefluss am Gries“ an den großen Fenstern bewundert werden und ergeben eine lebendige Impression in der Innen- und Außensicht der Bibliothek.
Ferienaktion Lesepicknick
„Wir wollen den Kindern einen anderen, fantasievollen und lustigen Zugang in die Welt der Bibliothek zeigen“, sagt Christina Spiegelfeld und hat sich auch für die Ferien etwas überlegt: Lesepicknicke. So gibt es am Montag, 5. September, im Park beim Bahnhof ein solches, bevor am Mittwoch, 7. September, am Spielplatz beim Tennisplatz das zweite stattfindet. Am Programm stehen dabei ein Erzähltheater sowie eine Lesekiste mit Büchern.
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