Katholisches Bildungswerk Weibern besuchte Linzer Synagoge
WEIBERN. Das Katholische Bildungswerk Weibern organisierte einen Besuch in der Synagoge in Linz. Diese wurde 1968 aus Mitteln des Landes OÖ als Wiedergutmachung für die in der Reichspogromnacht im November 1938 zerstörten Synagoge errichtet. Der Besuch stand auch im Zeichen des Gedenkens an dieses Ereignis.
Charlotte Herman, seit 2013 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, führte durch die Synagoge und gab Einblicke in das jüdische Leben mit seinen Brauchtümern und Riten. Sie berichtete von der rund 60 Mitglieder zählenden Oberösterreich-Gemeinde. Vor den Gräueltaten während des NS-Regimes lebten mehr als 1300 Juden in Oberösterreich. Die kleine jüdische Gemeinde lebt heute verstreut im ganzen Bundesland, was die Arbeit für die Jüdische Gemeinde erschwert. Dennoch ist die Gemeinschaft wie eine große Familie und allen Engagierten der Kultusgemeinde macht sie viel Freude.
Zur Vorbereitung des Besuchs erhielt die Kultusgemeinde vom KBW-Team eine TeilnehmerInnen-Liste und einen Fragenkatalog. Beim Eintritt in die Synagoge sind sehr strenge Sicherheitsmaßnahmen erforderlich. Anhand der Fragen der Teilnehmer konnte Charlotte Herman einen interessanten Einblick in die jüdische Religion mit all ihren verschiedenen Strömungen geben und es kam zu einem lebhaften Austausch zwischen Judentum und Christentum. Zum Abschluss der Begegnung wurde der in Weibern wohnenden Jüdin Antonia Hamedinger (geb. Heller) gedacht, die am 6. September 1942 von Linz aus in die Konzentrationslager Ravensbrück und Auschwitz-Birkenau deportiert wurde und dort im Dezember vor 80 Jahren der Vernichtung zum Opfer fiel.
Die Begegnung und der Austausch leisteten einen wertvollen Beitrag zum Verständnis zwischen den Religionen. Reich an Erfahrungen und neuen Eindrücken fuhren die BesucherInnen wieder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück nach Weibern. Die Veranstaltung war Bestandteil des Projekts „Gemma Demokratie“ in Weibern und verdeutlichte die Wichtigkeit der Demokratie für Wohlstand und Frieden in unserem Land.
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