"Fredl" hütet die Geschichte der Gemeinde
MICHAELNBACH. Alfred Wimmer (81) – im ganzen Ort bekannt als „Fredl“ – ist der Verfasser der Gemeindechronik. Er hat schon unzählige Daten zur Geschichte seines Heimatorts archiviert und ist mit dem Sammeln noch lange nicht fertig.
Gebürtig ist Wimmer aus Prambachkirchen und kam mit zehn Jahren nach Michaelnbach. Nach einer Lehre im Eisenhandel war er drei Jahre Berufssoldat. Danach arbeitete er in der Gemeinde Michaelnbach und war von 1974 bis zu seiner Pensionierung 2001 Gemeindesekretär. Wegen seiner militärischen Ausbildung wurde Wimmer 1965 vom damaligen Kapellmeister Johann Meindl überredet, die Funktion des Stabführers zu übernehmen. Das Klarinettespielen brachte er sich nachträglich selbst bei. 1980 bat ihn Meindl, an der Festschrift zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde mitzuarbeiten und das weckte sein Interesse an der Geschichte Michaelnbachs.
Chronist mit Leidenschaft
Nur wenige Jahre später begann er seine Arbeit als Gemeinde-Chronist. „1130 wurde Michaelnbach erstmals urkundlich erwähnt. Damals war der Krumbach die Grenze zwischen Michaelnbach und Peuerbach. St. Thomas, damals noch Aspetskirchen, gehörte zu dieser Zeit zu Michaelnbach. Während des Franzosenkriegs verlief die Grenze zwischen Bayern und Österreich durch Michaelnbach“, erwähnt Wimmer einige Eckdaten aus seiner Chronik, die er bis in die Jetzt-Zeit aktuell hält. Das Recherchieren ist seine Lieblingsbeschäftigung. Vor allem gefällt ihm dabei, dass es immer noch mehr herauszufinden gibt. „Das ist ein Fass ohne Boden“, beschreibt Wimmer seine Arbeit schmunzelnd. Bei seinen Recherchen hat er schon alle möglichen Themenbereiche genauer beleuchtet. Zum Beispiel hat er eine Häuserchronik erstellt, in der er die Geschichte jedes Hauses in Michaelnbach aufgelistet hat. Immer wieder kommen Leute vorbei, die ihn bitten, etwas für sie herauszufinden. Wimmer erstellt sogar ganze Stammbäume ohne Bezahlung, weil ihm das einfach Spaß macht.
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