
PEUERBACH. Nach dem ersten WM-Sieg 2022 starteten die sieben Traktoristen der Oldtimerfreunde Peuerbach zur 21. Traktor-Weltmeisterschaft auf den Großglockner und holten erneut den Weltmeistertitel.
Mitte September reisten acht Nationen zum höchsten Berg Österreichs, um an der Traktor-Weltmeisterschaft teilzunehmen. Auch die Mannschaft aus Peuerbach reiste erneut zu diesem Großevent. Dort galt es zum einen, den Vorjahrestitel in der Mannschaftswertung zu verteidigen, und zum anderen wollten die Burschen aus Peuerbach einmal bis ganz nach oben auf 2.751 Meter zur Edelweißspitze fahren. Bei herrlichem Herbstwetter gingen in Summe 465 Traktoren aus acht Ländern an den Start. Von der Mautstation Fusch bei 1.160 Höhenmetern bis zum Fuschertörl bei 2.400 Höhenmetern mussten sie die 16 Kilometer lange Strecke mit 1.240 Höhenmetern in zwei Zeitabschnitten in einer bestimmten Zeit absolvieren. Gewertet wurde in fünf Baujahr-Klassen, einer Mannschaftswertung sowie einer Gesamtwertung aller Teilnehmer.
Zum zweiten Mal Weltmeister
Die Peuerbacher Mannschaft bestand in diesem Jahr aus Peter Sattlberger junior, Peter Sattlberger senior, Manfred Sattlberger, Andreas Leidinger, Michael Haslehner, Rene Oberndorfer und Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Ablinger. Bei der 20. Traktor-Weltmeisterschaft im Vorjahr landeten sie dreimal auf dem Siegerpodest.
In diesem Jahr konnte Ablinger mit seinem 34 Jahre alten 90-PS-Steyr mit dem zweiten Rang wieder einen Stockerlplatz in seiner Klasse erringen. In der Mannschaftswertung dürfen maximal sieben Teilnehmer pro Mannschaft teilnehmen. Dabei konnten die Peuerbacher ihren WM-Titel erfolgreich verteidigen und sich somit zum Doppelweltmeister küren. Nach über 500 Kilometern und 25 Stunden auf dem Traktorsitz hatten die sieben Peuerbacher zweimal den Großglockner erklommen und fuhren mit zwei Pokalen in der Tasche nach Peuerbach zurück. Auf die Frage, was das für ein Gefühl war, erneut Weltmeister zu werden, erklärt Ablinger: „Wir alle konnten es anfangs gar nicht glauben, dass wir erneut zu den Weltbesten gehören. Die Hoffnung hat man natürlich, aber sicher waren wir uns bis zur Siegerverkündung nicht, umso größer war die Freude.“ Die Herausforderung an diesem Bewerb sei, den Berg in einer gleichbleibenden Geschwindigkeit hochzufahren. Enge Kehren, verschieden steile Straßensteigungen und das Überholen langsamerer Traktoren seien gekonnt zu bewältigen. Die Höchstgeschwindigkeit liege laut Vorgabe des Veranstalters bei 30 km/h. Aber so schnell könne kein Oldtimer auf diesen steilen Berg fahren. Der Durchschnitt liege bei 8 bis 15 km/h.
Die Peuerbacher Oldtimerfreunde
Ablinger erzählt, die Faszination für alte Traktoren komme mit Sicherheit aus der Kindheit. Fast jedes Haus habe früher eine Kleinlandwirtschaft gehabt und man habe immer neidisch auf die größeren Bauern geschaut, die tolle und kräftige Traktoren hatten. Und Traktorfahren auf der eigenen Wiese oder dem Feld durfte man als Kind schon, auch ohne Führerschein.
Die Peuerbacher Oldtimerfreunde in dieser Runde gibt es erst seit 2022. Bei ihnen ist jede Altersgruppe vertreten. Die Jüngsten sind Michael Haslehner und Andreas Leidinger mit 23 Jahren. Der Älteste ist heuer Manfred Sattlberger mit 64 Jahren. Letztes Jahr war es noch Johann Sattlberger, der mit seinen 74 Jahren heuer leider gesundheitsbedingt nicht mitfahren konnte. Auf die Frage, wie sie darauf gekommen sind, mit einem alten Traktor auf den Großglockner zu fahren, erklärt Ablinger: „Die WM gibt es bereits zum 21. Mal. Organisiert wird sie vom Tourismusverband Bruck-Fusch. Als Oldtimer- und Traktorfan ist es einer der schönsten und herausforderndsten Bewerbe, die man mit einem Traktor machen kann.“