Eine Kallhamerin ist eine "Mama für den Notfall"
BEZIRK GRIESKIRCHEN. Wenn aufgrund von Krankheit in einer Familie mit betreuungspflichtigen Kindern ein Notfall entsteht, dann springt die Notfallmama des Vereines KiB children care ein. Rosina Schlager-Weidinger aus Kallham ist eine von ihnen.
Familien in Zeiten von Krankheit oder Überlastung zu unterstützen und damit das Wohl der Kinder sicherzustellen – das ist das Ziel der Initiative notfallmama des Vereines KiB children care. Der Verein springt ein, wenn das soziale Netzwerk einer Familie nicht ausreicht. Sie organisiert Betreuung für Kinder im vertrauten Umfeld, sodass Eltern entlastet werden.
Konkret heißt das, KiB organisiert die Betreuung für Kinder zu Hause wenn ein Kind krank ist und nicht in in Schule oder Kindergarten gehen kann und die Eltern arbeiten müssen. Auch wenn ein Elternteil erkrankt ist oder wenn Eltern ein Geschwisterkind ins Krankenhaus begleiten müssen, oder auch nur wenn Eltern eine Entlastung brauchen. Dann kann man sich an den Verein KiB wenden. KiB unterstützt bei Begleitkosten bei Krankenhausaufenthalten von Kindern.
16,50 Euro im Monat Mitgliedsbeitrag
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 16,50 Euro monatlich pro Familie. Anrufen kann man beim Verein rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. Eine Betreuung kann zwischen 6 und 20 Uhr organisiert werden. Eine Notfallmama kann man pro Krankheit immer drei Tage in Anspruch nehmen. Weiters gibt es noch die Entlastungstage, das sind vier Tage im Jahr. Die können jederzeit auch ohne Krankheit in Anspruch genommen werden.
Den Verein KiB gibt es seit fast 40 Jahren, Notfallmamas gibt es seit 1998. Die Vereinszentrale ist in Ungenach im Bezirk Vöcklabruck. Auch neue Notfallmamas werden immer wieder gesucht.
„Eine sinnvolle Aufgabe“
Eine von 68 Notfallmams in Oberösterreich ist Rosina Schlager-Weidinger. „Ich habe nach meiner Pensionierung nach einer sinnvollen Aufgabe gesucht. Ich bin gern mit Kindern zusammen und habe früher auch mit Kindern gearbeitet“, erzählt sie. Die Kallhamerin ist im Frühjahr in Pension gegangen und hat nach einer Betätigung gesucht, die sie gerne macht, aber wo sie auch nicht mehr Vollzeit im Dienst steht. Über die Medien hat sie von den Notfallmamas erfahren und die Aufgabe für sich entdeckt. Rund 30 Kilometer im Umkreis ihres Heimatortes ist sie als Notfallmama unterwegs.
Wenn in einer Familie ein Notfall eintritt und diese sich an den Verein wendet, dann muss es oft recht rasch gehen. Der Verein stellt den Kontakt zu einer Notfallmama her. „Dann bekomme ich genaue Angaben wo und wie alt das Kind ist und was es hat. Dann fahre ich da hin und bekomme, wenn nötig, noch weitere Informationen“, erzählt die Kallhamer Notfallmama. „Ich bin dann einfach da, wenn das Kind schläft und verbringe dann Zeit mit ihm, mit spielen oder vorlesen – das ist ganz individuell“, beschreibt Schlager-Weidinger ihre Aufgabe.
Die Jung-Pensionistin hat früher beruflich mit Kindern zu tun gehabt, einst als Lehrerin und später als Bereichsleiterin bei Rainbows, einer Organisation die Kinder nach Scheidung oder Trennung der Eltern begleitet, und hat deshalb viel Erfahrung mit Kindern.
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