Oberösterreichs Energie Stars kommen aus St. Agatha und aus Peuerbach
LINZ/BEZIRK GRIESKIRCHEN. Mit dem Energie Star 2025 haben das Land Oberösterreich und der Energiesparverband Vorzeigeprojekte am Weg zu Energiewende prämiert. Zwei der fünf Preisträger kommen aus dem Bezirk Grieskirchen.
Für den Energie Star 2025 sind mehr als 100 Projekte eingereicht und von einer Jury bewertet worden. Mitmachen konnte jeder, der in Oberösterreich ein innovatives Energie-Projekt umgesetzt oder bereits konkrete Schritte in Richtung Umsetzung unternommen hat – von Privatpersonen über Unternehmen bis hin zu Vereinen und anderen Organisationen, die mit viel Engagement und Kreativität die Energiewende vorantreiben.
Mit der Vergabe dieses Preises wollen das Land Oberösterreich und der Energiesparverband aufzeigen, dass jeder in Oberösterreich für erneuerbare Energien und Energieeffizienz etwas tun kann.
Zwei Preisträger aus dem Bezirk Grieskirchen
Vergeben wurde der Energie Star 2025 in fünf Kategorien. In der Kategorie „Energie fürs Handwerk“ ging der Preis an den Bäcker Matthias Rathmayr aus St. Agatha für sein Projekt „Brot sei Dank, St. Agatha“.
Der Bäcker geht mit seiner Energielösung innovative Wege - und das in einem wirtschaftlich fordernden Umfeld: Der 39 Jahre alte ölbetriebene Backofen wurde durch eine zukunftsfähige strombetriebene Lösung ersetzt. Die Herausforderung war dabei groß: Ein Ofen dieser Größenordnung benötigt eine elektrische Anschlussleistung von 75 kW, was mit der bestehenden elektrischen Anlage nicht umgesetzt werden konnte. Um Kosten von 160.000 Euro zur Netzverstärkung zu vermeiden, entwickelte die M&M Energietechnik ein neuartiges Energiekonzept für den Familienbetrieb. Eine 22-kW-PV-Anlage liefert den Strom, ein Speicher mit 241 kWh Kapazität und 100 kW Entladeleistung gleicht Lastspitzen aus. Zusätzlich wurden Maßnahmen zur Lastverschiebung und Spitzenkappung umgesetzt und die Bäckerei in die örtliche Energiegemeinschaft integriert. So konnte der Traditionsbetrieb erfolgreich von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie umsteigen.
In der Kategorie „Energie im Kreislauf“ ging der Preis nach Peuerbach, genauer gesagt an der Projekt „Biochar-Vorzeigeprojekt, Guntamatic, Peuerbach“.
Bei dem Projekt geht es um eine Biomasseheizung. Aber sie ist viel mehr als das. Herkömmliche Hackschnitzel- oder Pelletheizungen arbeiten CO2-neutral, die Biochar-Technologie ermöglicht eine klimapositive Energiebereitstellung. Dabei wird das bei der Verbrennung entstehende CO₂ nicht vollständig freigesetzt, sondern in Form von Pflanzenkohle dauerhaft gebunden. Diese Pflanzenkohle (“Biochar“) kann zum Beispiel im Ackerbau als Bodenverbesserer eingesetzt werden. Im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Bermanschläger in Taiskirchen realisierte die Firma Guntamatic in Peuerbach dieses neuartige Heizsystem im vollklimatisierten Kälberstall, der auf hohes Tierwohl, kontrollierte Luftführung und stabile Stalltemperaturen ausgelegt ist.
Weitere Preisträger
Der Preis in der Kategorie „Energie in Gemeinschaft“ ging an die Energiegemeinschaft Enns für das Projekt „Energiewende und Bürgerbeteiligung“. Der Preis in der Kategorie „Energiewende ganz groß“ ging an Hörsching für das Projekt „Leuchtturmprojekt Größter Batteriespeicher, Hörsching“. Der Preis in der Kategorie „Energie lokal“ ging an die Marktgemeinde Sattledt für das Projekt „Auf dem Weg zur Energieunabhängigkeit“.
„Oberösterreich ist Vorreiter beim Umstieg auf erneuerbare Energien, weil die Energiewende von vielen Menschen in unserem Land mitgetragen wird. Davon zeugen zum einen beispielsweise 25.000 neue Photovoltaik-Anlagen, die im Vorjahr in Oberösterreich errichtet worden sind. Zum anderen belegen das die vielen innovativen Projekte, die auch heuer wieder für den OÖ. Landesenergiepreis eingereicht worden sind und von denen die Besten mit dem ‚Energie Star‘ 2025 ausgezeichnet werden“, sage Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner anlässlich der Verleihung.
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