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Stress ist die Würze des Lebens... oder der Anfang von Burnout?

Nora Heindl, 05.04.2016 11:00

GRIESKIRCHEN. „Burnout entwickelt sich schleichend, von den Betroffenen oft unbemerkt oder gar ignoriert. Treffen kann es aber jeden“, betont die diplomierte Burnout Prophylaxe Trainerin Bettina Horninger. Sie leitet die Selbsthilfegruppe in Grieskirchen.
 

„Menschen mit Burnout ziehen sich zurück, sie empfinden den Kontakt zu anderen als anstrengend“, weiß Bettina Horninger, Dipl. Burnout Prophylaxe Trainerin

„Gefährdete oder gar schon Betroffene verdrängen oft beginnende Burnout-Symptome. Viele Menschen sind sich leider nicht bewusst, wie ein Burnout entstehen kann. Dabei zeigt einem der eigene Körper ganz genau wenn es genug ist“, weiß Bettina Horninger. Erste Anzeichen und Warnhinweise zeigen sich oft deutlich in zu hohem Blutdruck, einem veränderten Hautbild, einer schlechten Verdauung oder immer wiederkehrenden Infekten. Auch schlechter Schlaf, weil einen die Gedanken nicht mehr loslassen, kann ein Anzeichen für die Entwicklung in Richtung Burnout sein.

Erschöpfung auf ganzer Linie

Bei Burnout handelt es sich um kein klar definiertes Krankheitsbild sondern laut ICD 10 um „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Burnout wird als „ausgebrannt sein“ bezeichnet. Studien zufolge spricht man in Österreich von rund 500.000 Betroffenen und zirka 1 Million Gefährdeter. Die Ursachen hierfür sind oft eine besonders hohe Belastung in Arbeit sowie Freizeit, gepaart mit einem sehr hohen persönlichen Engagement.

Merkmale eines beginnenden Burnouts sind der gravierende Erschöpfungszustand auf körperlicher, emotionaler und sozialer Ebene, anhaltende physische und psychische Leistungs- und Antriebsschwäche sowie der Verlust der Fähigkeit sich zu erholen. „Menschen, die sich bereits in der Burnout-Spirale befinden, ziehen sich oft zurück, sie empfinden soziale Kontakte als anstrengend und wollen großteils nur noch Ruhe haben. Nicht selten kommt es in dieser Zeit zu Trennungen, weil Partner oft das zurückgezogene Verhalten missverstehen.“

Für Menschen, die sich in einem beginnenden Burnout befinden, wird sehr oft die Arbeit zum zentralen Mittelpunkt. Eigene Bedürfnisse werden nicht mehr beachtet und gleichzeitig wird aber auf Erholungs- und Entspannungspausen verzichtet. „Burnout-Ursachen liegen hauptsächlich in unserem überhitzten Lebenstempo, in der inneren Einstellung des Einzelnen, der starken Überbetonung der Kopfarbeit und der mangelnden Momente des Auftankens, der Ruhe und der Entspannung.“

Gegenseitiges Auffangen

Treffen kann es jeden. „Viele fragen sich natürlich, warum gerade ich? Sehr viel hängt von der persönlichen Einstellung ab, wie man mit Stress umgeht. Zusätzlich spielt das soziale Umfeld eine sehr wichtige Rolle. Stabile soziale Kontakte sind ein wichtiger Faktor, um aus einem Burnout heraus wieder mit Lebensfreude und Kraft in den neuen Tag hinein gehen zu können.“ Für Burnout-Gefährdete und Betroffene bildet der geschützte Rahmen der Selbsthilfegruppe eine wichtige Anlaufstelle, bei der sie ihre Probleme, Ängste und Fragen mit ebenso betroffenen Menschen besprechen und teilen können. Hier erfahren sie Hilfestellung durch andere gefährdete und betroffene Menschen, die sich in gleichen Situationen befinden.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat in einem von der Gebietskrankenkasse Grieskirchen kostenlos zur Verfügung gestellten Raum. Weitere Informationen zur Selbsthilfegruppe sowie zu allen Fragen rund um das Thema Burnout erhält man bei Bettina Horninger unter 0650/4162150, info@training-burnon.at, www. training-burnon.at

Nächstes Treffen

Mittwoch, 13. April, 19 Uhr, GKK Grieskirchen, Trattnach Arkade 1


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