Bürgermeister sichert Nahversorgung in Kematen am Innbach
KEMATEN/ INNBACH. Am Donnerstag, 10. Dezember öffnet in Kematen die erste M-Preis Filiale in den Bezirken Eferding und Grieskirchen. Tips hat dies zum Anlass genommen, sich die Nahversorgung in Eferding und Grieskirchen genauer anzuschauen.
Der Spar in Kematen wurde mit Ende Juni zugesperrt, die Franchisenehmerin hatte das pensionsfähige Alter erreicht. Daraufhin machte sich SPÖ-Bürgermeister Klaus Bachmair auf die Suche nach einem Nachfolger. „Die Schwierigkeit ist, dass es in den Gemeinden rund um Kematen bereits mehrere Lebensmittel-Nahversorger gab. Hier einen Franchisenehmer zu finden war schwierig und ich habe viel Zeit in die Suche investiert“, erzählt der Bürgermeister. Per Zufall habe er Kontakt zu M-Preis hergestellt, danach sei alles Schlag auf Schlag gegangen. „Das Sortiment von M-Preis war für die Gemeinde interessant, es wird eine Filiale eröffnet, somit mussten wir keinen Franchisenehmer finden, der selbst verantwortlich ist“, führt Bachmair weiter aus. Vier bis fünf neue Arbeitsplätze werden damit in der Gemeinde geschaffen, zum Teil sind auch ehemalige Mitarbeiter des Spar Marktes dort beschäftigt. Die Eröffnung wird aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht als traditionelles Fest stattfinden, stattdessen wirbt der Markt mit Eröffnungsaktionen. Bachmair gibt seinen Bürgermeisterkollegen, die ebenfalls auf der Suche nach einem Nahversorger sind, Tipps mit auf dem Weg: „Es braucht Ausdauer und Zeit, um ein geeignetes Projekt zu finden“. In Kematen gibt es Durchzugsverkehr, das erwies sich als Vorteil für die Suche. Der neue Markt wird im Gebäude des alten Spar-Markts eröffnet. M-Preis ist eine Tiroler Supermarktkette, die vor allem in den westlichen Bundesländern vertreten ist. Insgesamt gibt es 41 MiniM-Märkte, die in kleineren Gemeinden entstehen.
Fast flächendeckende Nahversorgung
54 oberösterreichische Gemeinden verfügen derzeit über keine Nahversorger im Ort. In Grieskirchen betrifft dies die Gemeinden Heiligenberg, St. Georgen bei Grieskirchen, Steegen, Taufkirchen und Tollet. Für viel Ortschefs ist die Suche nach Nahversorgern aufgrund der großen Nähe zu den gutversorgten Nachbargemeinden schwierig. Das Land Oberösterreich hat in diesem Jahr eine Nahversorgungsrichtlinie aufgestellt, die Geschäfte in kleinen Gemeinden fördern soll. Das Land fördert damit Investitionen.
Ab-Hof-Verkäufer ersetzen Supermarktketten
In Tollet setzt ÖVP-Bürgermeisterin Gisela Mayr statt auf einen Supermarkt auf mehrere kleine Ab-Hof-Verkäufer, die ihre Produkte am eigenen Betrieb anbieten. Im Tolleter Ortskalender, der in alle Haushalte gebracht wird, werden die Produkte aufgelistet. Durch die drei Ortsteile Oberwödling, Unterstetten und Tollet/Lahof/Winkeln gibt es keinen zentralen Ortskern, die Bürger müssten einen PKW benutzen, um einkaufen gehen zu können. Geteilt ist auch die Gemeinde St. Georgen. Die Ortschaft Tolleterau orientiert sich laut ÖVP Bürgermeister Karl Furthmair beim Einkauf mehr Richtung Grieskirchen. Eine Verbesserung der Wege zum Supermarkt in Moosham wird angestrebt. Der Supermarkt wurde vor über 20 Jahren aufgrund einer Pensionierung eingestellt. Heute versucht man mittels Seniorentaxi die Verbindung nach Grieskirchen zu verbessern.
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