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Ortsreportage Haunoldstein: Aktive Wohlfühl-Gemeinde

Michaela Aichinger, 18.10.2018 08:00

HAUNOLDSTEIN. Tips bat Bürgermeister Hubert Luger (ÖVP) zum Gespräch über aktuelle Entwicklungen in seiner Gemeinde.

  1 / 2   In der Gemeinde Haunoldstein wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte verwirklicht. Foto: zVg Gemeinde

Tips: Welche Projekte stehen derzeit in der Gemeinde an?

Luger: Der Hochwasserschutzbau ist derzeit voll im Gange und soll bis 2019 fertig sein. Es sind noch zwei neue Straßen zu asphaltieren, um beim Winterdienst Behinderungen und Schäden zu verhindern. Bei den Neubauten, welche schon bis an die Grundgrenze fertig sind, müssen die Nebenanlagen hergestellt sowie im Schwalbengraben ein Straßenstück angepasst werden.

Tips: Welche Projekte sind für 2018/2019 geplant?

Luger: Die Fertigstellung des Hochwasserschutzes, die Erweiterung der Fichten- und Föhrengasse sowie der Einbau der Infrastruktur, um weiteres Bauland für 23 Wohneinheiten in bester Lage zu erschließen. Außerdem soll die Straßenbeleuchtung überarbeitet werden, um weiter Energie einzusparen. Es ist auch eine Erneuerung der Infrastruktur in Osterburg geplant. Weiters planen wir für die Reihenhäuser Gedesag IX zwischen der Schulstraße und der Nestroygasse. Baubeginn sollte 2020 sein. Aufgrund des Hochwasserschutzes soll die Nestroygasse erweitert werden. Auch der Umbau beim Tennisplatz ist ein Thema.

Tips: Wie schaut es in Haunoldstein bezüglich erneuerbare Energie und Hochwasserschutz aus?

Luger: Betreffend Hochwasserschutz sind wir von der Pielach her für das 100-jährige Ereignis geschützt. An der Sierning gibt es ein paar Stellen, wo der Damm noch erhöht werden muss, denn hier reicht der Schutz nur bis zu einem 70-jährigen Ereignis. Dies ist aber bereits in Planung und muss noch von der Wasserrechtsabteilung des Landes genehmigt werden. Betreffend erneuerbarer Energie muss ich der Bevölkerung ein ganz großes Lob aussprechen. Viele haben bereits von Öl- auf Pelletsheizungen oder Wasser-Wasser- beziehungsweise Luft-Wasserwärmepumpen umgestellt. Dazu wurde ein Pufferspeicher eingebaut, um noch energieeffizienter zu sein. Mehr als 20 Privathäuser sind bereits mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Mehr als 100 Wohnungen, ein Privathaus sowie alle Gebäude der Gemeinde wie Volksschule, Kindergarten, Feuerwehrhaus und Gemeindeamt werden mit Fernwärme versorgt. Am Gemeindeamt ist zusätzlich eine Photovoltaikanlage mit 30 KVp installiert, welche auch den Kindergarten versorgt. Auf unserem Gemeindegebiet steht ein Windrad der Windkraft Haunoldstein GmbH, welches rund 1.000 Haushalte mit Strom versorgt. Ebenso wird in Haunoldstein noch ein Kleinwasserkraftwerk betrieben, welches vor kurzem ganz neu überarbeitet wurde. Somit wird in unserer Gemeinde Sonne, Wind und Wasser als Energieerzeuger genutzt, es gibt, so glaube ich, nicht viele Gemeinde, die dies von sich behaupten können.

Tips: Stichwort Bevölkerung: Wie hat sich die Gemeinde in den vergangenen 15 Jahren Ihrer Amtszeit entwickelt? Gab es Zuwächse?

Luger: Bei einer Umfrage meines Vorgängers waren die zwei mit Abstand am höchsten bewerteten Anliegen die Wohnraumschaffung für Jugend und Wohnungssuchende sowie die Erhaltung der Nahversorgung. 2005 konnte der Spatenstich für die ersten Wohnungen von Ökodorf mit dem Bauträger Gedesag abgehalten werden. 2006 wurden die ersten Wohnungen übergeben und 2009 waren es 78 Wohnungen. In den folgenden Jahren wurde im Ortskern von Haunoldstein einige baufällige Häuser aufgekauft, erneuert und erweitert, sodass im Ortskern weitere 39 Wohnungen entstanden sind. Am 20. 9.2018 wurden zwölf Wohneinheiten am Schoissenberg übergeben und weitere sind entlang der Schulstraße geplant. In einem Ranking des Bezirkes St.Pölten konnten wir den zweiten Platz hinter Pressbaum mit 27,47 Prozent Bevölkerungszuwachs in den Jahren 2006 bis 2018 erreichen. Dies ist sehr wichtig für uns, denn nur so kann die Auslastung unserer Infrastruktur wie Kinderspielplätze, Kindergarten, Volksschule und auch unser Vereinswesen gewährleistet werden.

Tips: Was macht Haunoldstein als Gemeinde aus?

Luger: Wir sind eine Wohngemeinde mit sehr guter Lage am Rande des Dunkelsteinerwaldes nahe der Landeshauptstadt St.Pölten 15 Kilometer westlich an der Bundesstraße 1, an der Westbahn mit einer eigenen Haltestelle, und vier Kilometer von der Autobahn mit der Auffahrt in Loosdorf entfernt. Unsere Infrastruktur könnte nicht besser sein: so haben wir einen Nahversorger mit Postpartner, der sieben Tage in der Woche und 52 Wochen im Jahr offen hat. Für die Freizeit schöne sportliche Anlagen für Jung und Alt mit drei Kinderspielplätzen, Fußball-, Tennis- und Asphaltplatz für Stockschützen. Einen Hartplatz mit Bande bei der Volksschule für Fußball und andere Ballspiele. Drei Tut Gut Wanderwege und weitere Wander- und Radwege durch die Natur pur im Dunkesteinerwald. Einen Kindergarten neu gebaut im Jahre 2010, eine Volksschule gebaut 2013 und adaptiert auf den neuesten technischen Stand 2015, eine gut gerüstete Feuerwehr mit fünf Einsatzfahrzeugen, drei davon Baujahr 2017 und einen neuen Garagenzubau. Das Vereinswesen ist uns sehr wichtig und wird von uns immer unterstützt. So gibt es bei uns viele Freiwillige, bereits für die Kleinsten mit einer Spielgruppe, Baby- und Kinderturnen, Jungschar und Fußball ab vier Jahren. Für die Erwachsenen die Sportvereine mit Fußball, Tennis, Stockschützen usw., Gesunde Gemeinde, Volkstanzgruppe, Feuerwehr und viele mehr. Dies alles geht nur dann, wenn die Bevölkerung zusammenhält und auch manchmal mit anpackt. Das haben wir hier noch in Haunoldstein und wir laden jeden neuen Gemeindebürger ein, bei uns mitzutun und mitzumachen.

Tips: Wie wollen Sie die Gemeinde zukünftig positionieren?

Luger: Wir wollen auch in Zukunft eine Wohngemeinde zum Wohlfühlen bleiben und weiter auf Bevölkerungszuwachs setzen. Zusätzlich sind wir aber auch bemüht, unser Betriebsgebiet entlang der Bundestraße weiter zu beleben um auch Arbeitsplätze zu schaffen. Viele Kleinigkeiten, wie die Straßen- und Wegeerhaltung, die Sozialarbeit in der Gemeinde wie Gesunde Gemeinde, die Bildungsarbeit mit Kindergarten und Volksschule aber auch Erwachsenenbildung, die Reduzierung von Energie, die Vereins- und Sportförderung und vieles mehr, werden uns weiter fordern.

Tips: Was erwarten Sie sich/wünschen Sie sich als Bürgermeister von Land und Bund als Maßnahme für den ländlichen Raum? Welche vorrangigen Herausforderungen gibt es?

Luger: Wir erwarten uns von den übergeordneten Instanzen, dass die Unterstützung weiterhin so bleibt wie bisher und in manchen Bereichen die Bürokratie zurückgeht. Besondere Herausforderungen für uns sind die Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung durch einen Arzt und eine Apotheke in der Gemeinde. Die Bevölkerung wird immer älter und somit ist auch die Betreuung unserer Senioren ein ganz wichtiges Thema. Wir haben bereits ein betreubares Wohnen für Senioren, das ist aber zu wenig. Wir benötigen größere Einrichtungen, wo die Menschen auch durch eine 24-Stundenhilfe betreut werden können und genauso Tagespflegeplätze in der Gemeinde, sodass Senioren nicht abgeschoben werden müssen in ein Pflegeheim. Hier brauchen wir besonders Unterstützung im ländlichen Raum.


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