Jubiläums-Kräuterfest: 30 Jahre Sonnentor oder „wer spinnt, gewinnt“
SPRÖGNITZ. Dankesworte, viele Erinnerungen, Momente der Rührung, Genuss, Spiel und Spaß – das war das Sonnentor Jubiläums-Kräuterfest 2018. Gemeinsam mit rund 8000 Besuchern wurde das Firmenjubiläum „30 Jahre Gute Laune“ gefeiert.
Als Johannes Gutmann sich 1988 aus der Arbeitslosigkeit heraus entschloss, selbständig zu machen und die Produkte der Bio-Bauern aus der Region zu vermarkten, hätte wohl niemand gedacht, dass er einmal einen Waldviertler Leitbetrieb führen und eine bekannte Marke schaffen würde. 30 Jahre später zählen 320 Mitarbeiter in Österreich, 140 Angestellte in Tschechien sowie viele weitere freie Dienstnehmer und rund 300 Bauern zur Sonnentor-Familie. Unter dem Logo der lachenden Sonne werden heute 900 Bio-Produkte in über 50 Länder der Welt exportiert.
Im Zuge des Kräuterfestes ließ man gemeinsam mit Fans, Partnern und Besuchern aus insgesamt 20 verschiedenen Nationen die letzten 30 Jahre Revue passieren. Darunter auch hohe politische Vertreter wie etwa Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) oder Landesrat Karl Wilfing (beide ÖVP) aber auch internationale Gäste wie Partner aus Tokio, Neuseeland oder Deutschland.
Ständchen von den Mitarbeitern
„Danke, dass du den Schritt vor 30 Jahren gewagt hat, mit viel Mut, Selbstvertrauen und einer großen Portion Vision“, meint Prokuristin Manuela Raidl-Zeller, stellvertretend für alle Mitarbeiter, in Richtung Johannes Gutmann. Neben einem Jubiläumsständchen wurde dem Geschäftsführer ein „Gewerbeschein“ von seinem Team überreicht, seine Frau Edith freute sich über eine duftende Kräutertorte.
Wichtige Stolpersteine
Er ist bekannt als der Mann mit der roten Brille und der alten Lederhose. Johannes Gutmann ist von Österreich aus mit den „Bauern und einfachen Ideen in die ganze Welt gekommen“. „Ich musste mich nie verstellen, habe Vertrauen gehabt zum Leben. Ich hatte eine alte Lederhose von meinen Eltern, die war über 90 Jahre, und ich wusste, mit der kommt man überall hin. So ist eine Macke zur Marke geworden“, erzählt Johannes Gutmann von seinen Anfängen. Es sei nie sein Ziel gewesen, Weltmarktführer zu werden, und falls dies einmal gelingen würde, „wäre es mir auch egal, ich wollte leben können davon“.
Vor allem die Anfänge waren nicht immer leicht, „aber Krisen bringen uns weiter“, ist Gutmann überzeugt. „Stolpersteine haben dazu beigetragen, dass wir höher hüpfen können.“ Seine Frau Edith steht seit 15 Jahren hinter ihm, vor zehn Jahren haben sie sich hier auf der Bühne des Kräuterfestes verlobt. „Was wir uns erhalten haben, ist das Lachen und die Freude“, zeigt sich Gutmann dankbar gegenüber seiner Frau.
Das Buch zum Jubiläum
„Wer spinnt, gewinnt!“, so heißt das neue Buch von Johannes Gutmann. Im Zuge von Lesungen gab der Bio-Pionier den Kräuterfest-Besuchern einen ganz persönlichen Einblick in das Leben - vom Bauernbub zum erfolgreichen Geschäftsführer. Er erzählte von Menschen und Ideen, die ihn begleiten, vom Lernen und von Stolpersteinen.
Sonnentor-Urgesteine
Momente der Rührung erlebten die Besucher des Kräuterfestes, als „Oma“ Maria Zach, Kurt Kainz und Helga Bauer auf die Bühne kamen, waren sie doch die Sonnentor Kräuterbauern der ersten Stunde. „Sie sind die Urgesteine, ohne sie wäre Sonnentor nicht das, was es heute ist“, zeigte sich Gutmann ihnen gegenüber gerührt und unendlich dankbar. „Minze-Spezialistin“ Helga Bauer gab ein Geburtstagsständchen zum Besten und meinte unter anderem: „Trotz deiner großen Firma, bist du noch der gleiche Hannes wie vor 30 Jahren“.
Sonnentor: „größte Katastralgemeinde von Großgöttfritz“
Auch Landesrat Karl Wilfing ließ es sich nicht nehmen, zum Geburtstag zu gratulieren. „Mit 320 Mitarbeitern hat Sonnentor die dreifache Anzahl von Hauptwohnsitzen hier in Sprögnitz, Sonnentor ist die größte Katastralgemeinde von Großgöttfritz“, meint er augenzwinkernd. Das hier gelebte Gemeinwohl-Prinzip sei das Gegenkonzept zu Donald Trumps Politik. „Möge das die Welt beherrschen“, so Wilfing abschließend. Und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka forderte nicht zuletzt „mehr Gutmanns auf dieser Welt“.
Erlebnis- und Genussstationen
Mit einen bunten Programm und vielen Erlebnis- und Genussstationen startete Sonnentor in das Jubiläums-Kräuterfest. So sorgten unter anderem der Radl-Salon mit gar lustigen Gefährten, die Stroh-Hüpfburg, Kräuterwanderungen, Betriebsführungen oder der Blick hinter die Kulissen des Frei-Hofes für unterhaltsame Stunden und staunende Augen. Entspannen auf der Faulenzerwiese, Gustieren am Bauernmarkt oder Genießen mit Köstlichem aus dem Bio-Gasthaus Leibspeis“ oder von Foodtrucks . Für musikalischen Schwung am ganzen Gelände war gesorgt, so spielten etwa „Stoahoat & Bazwoach“ gemeinsam mit Isolde Kerndl, die Waldviertler Band „Pholc“ oder die „Floraphoniker“ auf.
Goldene Sichel und Sonnenbote
Auch heuer standen wieder besonders engagierte Kräuterproduzenten und Handelspartner im Rampenlicht. Die Goldene Sichel, der Preis für besonders engagierte Bio-Bauern, ging heuer an Familie Grünstäudl, über den Sonnenboten durfte sich die Familie Gradwohl freuen.
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