Bunte Steine: Abschied von Ennstaler Kulturverein
GROSSRAMING. Nach 26 Jahren beendet der Kulturverein „Bunte Steine“ seine Arbeit. „Es hat sich leider keine Nachfolge gefunden“, erklärt Silvia Zenta, Obfrau der ersten Stunde.
1992 taten sich Menschen zusammen, um das Großraminger Pfarrkino als Programmkino zu revitalisieren. Die politisch unabhängige Initiative „Bunte Steine“ entstand als gemeinnütziger Verein mit ehrenamtlichen Mitgliedern. Der Aufbau eines zeitgemäßen Kinobetriebes gelang: 2009 ging daraus der selbstständige Filmclub „Kino Großraming“ hervor.
Plattform für heimische Kunst
„Man dachte aber auch eine Plattform an, die es Kulturschaffenden ermöglichen sollte, ihre Arbeiten zu präsentieren“, erklärt Zenta. Die „Bunten Steine“ organisierten bald schon Lesungen, (Dia-)Vorträge, musikalische Abende, Präsentationen von Kunsthandwerk und darstellender Kunst. „Besonders bemerkenswert waren die Ausstellungen zeitgenössischer österreichischer Malerei“, blickt Zenta zurück. Daneben entwickelte sich eine Kabarett-Tradition, die die großen Kleinkunst-Namen ins Ennstal holte.
160 Veranstaltungen
Der Verein fasste den Kulturbegriff aber noch weiter: Es fanden Selbstverteidigungskurse statt, ein Tanzkurs-Zyklus, professionelle Weinseminare. Der Verein „Bunte Steine“ stellte in 26 Jahren über 160 Veranstaltungen auf die Beine. Kooperationen mit anderen Vereinen, der Gemeinde und Pfarre wurden gepflegt, Heimatforschung initiiert (z.B. Gedächtnisausstellung Rudolf Angerer, Buchveröffentlichung „Magische Krippenwelt“, Restaurierung der Dichlberger Kapelle).
2018 folgte noch die Veröffentlichung des Buches „Zuhören Aufschreiben Erzählen“ mit Menschen-Porträts aus Großraming.
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