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Expertentreffen in Großschönau: Vorurteile gegenüber Elektromobilität ausräumen

Daniel Schmidt, 18.05.2016 14:31

GROSSSCHÖNAU. Kürzlich kamen regionale Experten aus  dem Bereich Elektromobilität am Sonnenplatz in Großschönau zusammen, um im Rahmen des Projekts ABSEL an einer zukünftigen, nachhaltigen Mobilität zu tüfteln. Oliver Danninger, Vertreter der E-Mobilitätsregion „e-mobil in niederösterreich“, verschaffte einen Überblick über bereits erreichte Ziele und blickte mit viel Zuversicht in die Zukunft.

Die Experten berieten sich in Großschönau zu den Vorurteilen gegenüber Elektromobilität (v.l.): Oliver Danninger, Ansbert Sturm (Klima- und Energiemodellregion Zukunftsraum Thayaland), Renate Brandner-Weiß (Energieagentur der Regionen), Ewald Grabner (Energie- und Umweltagentur Niederösterreich), Manuela Binder (Sonnenplatz Großschönau), Walter Baumgartner (Amt der NÖ Landesregierung), Kurt Schauer (Polytechnische Schule Griesbach), Gerald Simon, Markus Hödl, Martin Schmuckenschlager, Elisabeth Knöbl (Klima- und Energiefonds), Martin Frank (NÖ Regional GmbH) und Martin Bruckner (Sonnenplatz Großschönau).

In Niederösterreich werden schon 100 Prozent der in einem Jahr benötigten elektrischen Energie erneuerbar erzeugt. Damit verfügt Ndas Land über die optimalen Voraussetzungen für den Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität. Dass dieses Thema immer mehr an Bedeutung gewinnt, zeigt auch der Klimavertrag in Paris, welchen immerhin 174 Staaten unterzeichnet haben. Dies stellt einen noch nie dagewesenen, globalen Konsens dar. Trotzdem ist der Umstieg auf Elektromobilität noch ein weiter Weg, bei dem es viele Vorurteile abzubauen gilt.

Zahlreiche Verbesserungen geplant

Argumente wie die zu lange Ladedauer, die zu kurze Reichweite, die zu hohen Kosten, die Untauglichkeit für das Land oder die mit der Geräuschlosigkeit einhergehende Gefahr für Fußgänger sind immer wieder von Seiten der Bevölkerung zu hören. Experten können viele dieser Argumente entschärfen.

Martin Schmuckenschlager vom Autohaus Böhm Ottenschlag betonte, dass sich ein E-Auto bei hoher Kilometerleistung im Jahr durchaus rentiert, auch wenn der Anschaffungspreis höher ist als bei einem vergleichbaren PKW mit Verbrennungsmotor. Außerdem gibt es am Land den klaren Vorteil, dass etwa 70 Prozent der Bevölkerung die Möglichkeit haben, das Auto zu Hause problemlos aufzuladen, was in der Stadt nicht der Fall ist.

Gerald Simon von der ella AG, konnte aktuellste Informationen liefern: „Im Jahr 2017/18 sollen die Reichweiten bei geringer Preiserhöhung bereits auf 300 km gesteigert werden.“ Außerdem arbeitet der Vertreiber von Ladestationen derzeit an einer Zahlungsmöglichkeit via Handy. Nikolaus Skarabela von Easy Drivers Skarabela appellierte, Autos nicht immer nach dem „Gau“ auszurichten. Die meisten Menschen kaufen sich ein Auto, das auch für die Urlaubsfahrt tauglich ist, dabei werden derart lange Strecken von vielen PKW-Besitzern nur ein- bis zweimal im Jahr zurückgelegt. Jede zweite Autofahrt ist dabei kürzer als 5 km. Daher bietet beispielsweise das Autohaus Böhm in Ottenschlag günstige Leihfahrzeuge für lange Strecken bzw. mit großem Stauraum an.

Und zum Thema Geräusch hat sich auch die EU schon Gedanken gemacht: Ab 2019 ist der Einbau eines akustischen Warnsignals in neuen Elektro- und Hybrid-Typen nach einer EU-Verordnung verpflichtend. Neben der Gefahr für Fußgänger aufgrund der Geräuschlosigkeit von E-Fahrzeugen, sollte man aber vor allem an die vielen positiven Aspekte, wie Reduktion des Straßenlärms und der damit verbundenen Steigerung der Lebensqualität, festhalten.

E-Autos zum Testen

Ist E-Mobilität dennoch zu uncool? Gerüchten zufolge soll selbst James Bond bald elektrisch fahren. Auch viele der teilnehmenden Experten gehen mit positivem Beispiel voran und sind mit Freuden elektrisch unterwegs. Aber auch jeder Interessierte kann das Erlebnis Elektromobilität erleben und sich von den Vorzügen überzeugen.

21. Mai 2016, 10 - 17 Uhr: E-MobilitätsTESTtag am Wachau-Ring, 3390 Melk (Veranstalter: eNu)

3. Juni 2016, 16 – 20 Uhr beim BG/BRG Gmünd, Gymnasiumstraße 5, 3950 Gmünd

5. Juni 2016, ab 9 Uhr in Edelhof 1, 3910 Zwettl


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