Wenn das Herrchen keine Zeit hat

„Juhu! Gleich treffe ich wieder einen neuen Freund! Mein Herrchen Dominic Pirklbauer fährt mit mir in die große Stadt – und das kann nur eines bedeuten: Gassi gehen mit einem netten Kumpel! Ich bin schon ganz aufgeregt! In letzter Zeit treffen wir immer mehr neue Gesellen ganz unterschiedlicher Rasse und Herkunft. Ich glaube, die Herrchen meiner Freunde haben leider nicht so viel Zeit, wie mein Dominic. Und durch ihn haben beide eine Freude – das Herrchen hat Zeit für Termine und der Hund kann mit mir spielen! Manchmal gehen wir nur eine Stunde in einem Park spazieren, manchmal aber kommen die Hunde mit uns nach Hause und ich habe länger Zeit, sie kennenzulernen. Dadurch hab ich schon viele neue Freunde gewonnen!“ Der 18 Monate alte Dalmatiner Rico freut sich, wenn er seine Hundefreunde langsam kennenlernen kann und nicht plötzlich mit sieben weiteren spazierengehen muss. „Mein Herrchen weiß, dass das sonst im Chaos endet! Aber wenn wir uns erst einmal gut kennengelernt haben, dann ist auch das kein Problem mehr.“ Ganz außer sich vor Freude ist Rico, wenn ein Freund bei ihm übernachten darf. Als „Dogwalker“ bietet Dominic Pirklbauer an, sich stundenweise um Hunde zu kümmern. Die verschiedenen Hunde-Charaktere und die Herausforderung, passende Hunde-Gruppen zusammenzustellen, faszinieren ihn. So sehr, dass er im April eine Ausbildung zum Hundeverhaltenstrainer macht. „Ein Hundetraining soll hundgerecht sein, der Mensch soll dabei am meisten lernen“, ist Pirklbauer überzeugt. Bereicherung für Hund und Herrchen Dalmatiner Rico und sein Herrchen sind auch begeisterte Sportler. Gemeinsam machen sie Breitensport. „Dabei läuft man mit dem Hund durch einen Slalom, über Hürden und hat einfach viel Spaß dabei.“ Und nebenbei stärkt Bewegung und Sport den Kreislauf, die Muskulatur, fördert Beweglichkeit, wirkt stressabbauend und erhöht die Herzfunktion– nicht nur bei den Hunden. Rico ist auch derjenige, durch den Pirklbauer „auf den Hund gekommen ist“. „Mich fasziniert besonders die Ehrlichkeit der Hunde, man bekommt so viel von ihnen zurück. Sie zeigen dir genau, wenn ihnen etwas passt oder nicht.“ Im August 2013 haben sich Rico und Pirklbauer kennengelernt. „Ich habe vorher keinen Hund gehabt und habe mir selbst alles ein bisschen anders vorgestellt. Ich habe viel über das Thema gelesen und im Internet recherchiert und mich nach einer Ausbildung umgesehen“, erzählt der Hundesitter. Dass Hundeerziehung und alles, was dazugehört, kein leichtes Thema ist, weiß Pirklbauer aus eigener Erfahrung. „Es gibt so viele verschiedene Meinungen, man muss einfach für sich das Passende finden, egal, ob es das Thema Hundefutter oder Erziehung ist.“ Pirklbauer rät, sich auf jeden Fall ganz genau zu überlegen, ob man sich einen Hund finanziell und zeitlich leisten kann. „Man muss sich bewusst sein, dass ein Hund viel Bewegung braucht und jeden Tag raus muss. Je nach Rasse sind rund zwei Stunden Bewegung pro Tag wichtig.“ Eine geeignete Hundeschule finden und nicht alles glauben, was sogenannte Experten im Fernsehen oder Internet erzählen, sind ihm ebenfalls wichtige Anliegen. Pirklbauer spricht dabei den amerikani- schen „Hundeflüsterer“ Cesar Milan an. „Ich bin überzeugt davon, dass im Fernsehen nicht alles gezeigt wird. Als Laie soll man auf keinen Fall alles nachmachen, das kann gefährlich werden.“ Grundsätzlich rät der „Dogwalker“, sich beim Hundekauf gut zu informieren, darauf zu achten, wo die Hunde herkommen (Züchter, Land), auf sein Gefühl zu hören und eine Rasse zu kaufen, die zum Menschen passt. Mehr Infos zum „Dogwalker“: www.thedogwalker.at