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Zwei Tage Kongress mit Ausstellung rund um eine alte Handarbeitstechnik

Gertrude Paltinger, BSc, 27.09.2017 12:09

GUNSKIRCHEN. Klöppeln erfordert viel Fingerfertigkeit, Geduld und Zeit – wer diese alte Handarbeitstechnik beherrscht, kann kunstvolle Spitze herstellen. Die Gemeinde ist für zwei Tage das Zentrum dieser Handwerkskunst. Bis zu 1000 Gäste werden erwartet.

  1 / 2   Anni Kohler hat einen international besuchten Kongress zum Thema Klöppeln nach Gunskirchen geholt. Im Hintergrund sieht man Bilder ihres verstorbenen Mannes Franz Kohler mit moderner Klöppelspitze von Lisi Pichler verfeinert.

Der „Verein Klöppeln und textile Spitzenkunst in Österreich“ mit Sitz in Wien veranstaltet am Freitag, 29. und Samstag, 30. September eine Spitzenausstellung mit Kongress. Hauptverantwortliche Organisatorin vor Ort ist Anna Kohler, Klöpplerin, Mitglied im Verein und Inhaberin des Kunsthandwerksgeschäftes „Kunstfaden“ in Gunskirchen. Dieser alle drei Jahre stattfindende Kongress ist der einzige dieser Art in Österreich. Nach dem Kongress vor drei Jahren in Kärnten hat Gunskirchen den Zuschlag bekommen.

Ausstellung, Kurse, Vorträge

Im Rahmen der Veranstaltung gibt es eine groß angelegte Ausstellung (1000 Quadratmeter) im Veranstaltungszentrum und in der Landesmusikschule. Außerdem präsentieren Händler ihre Waren und es gibt drei öffentliche Vorträge im Gasthaus Gruber. Schon während der Woche besuchen Vereinsmitglieder Kurse (schon ausgebucht). Am Freitag Abend veranstaltet der Verein seine Jahreshauptversammlung, für Samstag Abend ist ein Festabend geplant.

Anna Kohler und die Verantwortlichen des Vereins rechnen an den zwei Tagen insgesamt mit bis zu 1000 Gästen. Es haben sich nicht nur Klöppelfreunde aus Österreich und Deutschland sondern auch aus Tschechien, Italien, Slowenien und der Schweiz angesagt. Die Ausstellung ist für alle Freunde des Handarbeitens interessant.

Wie funktioniert Klöppeln?

Klöppeln ist eine kunstvolle alte Handarbeitstechnik die viel Fingerfertigkeit erfordert und bei der verschiedene Spitzen gefertigt werden. Man verwendet dazu sogenannte Holzklöppel, mit denen das Garn verdreht und gekreuzt wird. Man klöppelt auf einer Platte oder Rolle. Klöpplerinnen arbeiten nach einem sogenannten Klöppelbrief und einer technischen Zeichnung. Es gibt einen Leinenschlag, Halbschlag, Ganzschlag und Flechtungen.

Die Anfänge dieser Handarbeitstechnik gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Bei Klöppelspitze haben viele sehr traditionelle Muster im Kopf, es gibt aber auch sehr moderne Klöppelspitze, wie der Kongress zeigen wird.

„Klöppeln verlangt viel Zeit und Geduld“, erklärt Anna Kohler, „für mich ist Klöppeln die heile Welt“, es ist ihre Leidenschaft. Auch während sie ihren kranken Mann gepflegt hat, war die Handarbeit ein Ausgleich für sie.

Zur Person

Anna Kohler ist 60 Jahre alt und klöppelt seit 20 Jahren. Sie ist die Witwe des bekannten Künstlers Franz Kohler und Mutter von drei erwachsenen Töchtern. Kohler ist Expertin für Kunsthandwerk und Trachten und führt das Geschäft „Kunstfaden“. Sie gibt auch Klöppelkurse.

Mehr Infos zum Kongress

Spitzenausstellung/Kongress „Inspiration“

Freitag, 29. Sept.: 10.30 bis 18 Uhr

Samstag, 30. Sept.: 9 bis 18 Uhr

Veranstaltungszentrum, Musikschule

Programm: www.kloeppel-verein.at


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