Agrar-Bildungszentrum Hagenberg: Auf der Baustelle brummt es wie im Bienenstock
HAGENBERG. Hier wird schon installiert, da noch gehämmert, gebohrt und geschraubt, und dort fahren sogar noch die Mischbetonwagen auf: Die Baustelle des neuen Agrar-Bildungszentrums (ABZ) gleicht einem Bienenstock. Und das muss sie auch, schließlich nehmen 43 Pädagogen und rund 400 Schüler im kommenden September den Unterricht auf.
Eine Baustellentour mit Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger macht deutlich, dass hier noch ordentlich was weitergehen muss. Deutlich wird auch, dass das ABZ Hagenberg, das die bisherigen Landwirtschaftsschulen Freistadt, Katsdorf und Kirchschlag vereinen wird, ein topmodernes Bildungshaus ist. Die Idee zur Zusammenlegung der drei Standorte sei von den Direktoren gekommen, berichtet Hiegelsberger.
Investitionskosten von 34 Millionen Euro
„Auf diesem Bildungscampus ergeben sich hervorragende Synergien, etwa mit dem Softwarepark und der regionalen Wirtschaft, die unsere Absolventen schätzt“, so der Landesrat. 34 Millionen Euro kostet der Bau, der rund 350 Schüler aufnehmen kann und 176 Internatsplätze bietet. Das ist immerhin günstiger als die Sanierung der bisherigen drei Standorte. „Mit knapp 400 Anmeldungen inklusive Abendschule wird das Haus mehr als voll sein“, freut sich Landesschulinspektor Johann Plakolm.
Topmoderne Ausstattung
Das nach Plänen des Architekturbüros Urmann Radler ZT GmbH entstandene Schul- und Internatsgebäude beherbergt topmoderne Unterrichts-, Praxis- und Internatsräume mit zum Teil spielerischen Tageslicht-Lösungen. Geheizt wird mit Hackgut aus der Region, dazu kommt eine 100 kW-Photovoltaikanlage. „Das sind beste Voraussetzungen für unsere Schüler, die nach dem neuen, kompetenzorientierten Lehrplan unterrichtet werden – Wissen soll auch angewendet werden können“, sagt Plakolm.
Ein Drittel der Ausbildung ist Praxis
Ein Drittel der Ausbildung wird daher der Praxis gewidmet sein. Wer dem neuen ABZ als Leiter vorstehen wird? „Die Schulleitung ist derzeit ausgeschrieben, Direktor Josef Gossenreiter aus Freistadt wird in Pension gehen, die Direktoren Franz Hofstadle aus Kirchschlag und Franz Scheuwimmer aus Katsdorf haben sich um die Leitung beworben“, so Max Hiegelsberger. Durch den Rost fallen werden vermutlich beide nicht: „Es wird eine Führungsstruktur mit mehreren Personen geben“, verrät der Landesrat.
225.000 Euro Einsparung pro Jahr
Auch die Zukunft der drei überflüssig gewordenen Schulstandorte ist großteils bereits fix: In Kirchschlag ersetzt ein Wohbauprojekt das Schulgebäude, in Katsdorf ist der Kauf durch die Gemeinde zwecks Einrichtung eines Kommunalzentrums fast unterschriftsreif, und in Freistadt passt das Schulgebäude perfekt in das Konzept des von der Stadtgemeinde angekurbelten Betriebsbaugebietes. Das Konzept „aus drei (zwei) mach eins“, das bereits 2009 in Lambach und 2011 im Salzkammergut realisiert wurde und in Weizenkirchen seine Fortsetzung findet, bringt auch Kostenvorteile: Die Einsparung beträgt 225.000 Euro pro Jahr.
Synergien mit AGES und Bezirksbauernkammern
Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES), die derzeit noch ihre landwirtschaftlichen Versuchsflächen auf Grundstücken der Landwirtschaftsschule Freistadt betreibt, wird mit nach Hagenberg übersiedeln. Dadurch und auch durch den Neubau der gemeinsamen Dienststelle der Bezirksbauernkammern Freistadt und Perg (Beginn 2018) sollen sich für den Unterricht im ABZ weitere Synergien ergeben.
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