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Grünes Mascherl alleine ist zu wenig - nachhaltiger Tourismus braucht Erlebniswert

Martina Gahleitner, 05.04.2016 06:45

HASLACH. Nachhaltiger Tourismus als Chance für die Region Donau-Böhmerwald war das Schwerpunkt-Thema bei der Leader-Generalversammlung. Karmen Mentil von der ÖAR Regionalberatung zeigte dabei auf, dass es dabei vor allem auf den Erlebniswert und Innovationsgrad ankommt - der Stempel Nachhaltigkeit alleine ist zu wenig.
 

  1 / 2   In der Region Donau-Böhmerwald finden sich gute Voraussetzungen für nachhaltigen Tourismus. Foto: TVB Böhmerwald

Schon wenn man sich die Projekte der laufenden Leader-Förderperiode anschaut, sieht man, dass auf Nachhaltigkeit ein großes Augenmerk gelegt wird: Gabis Genusskistl, Natur-Kultur-Landschaft am Unterkagererhof entdecken, die Belebung der Ortskerne, die Öko-School-Tage oder die Verlängerung der Kooperation mit der Bioregion sind nur einige Beispiele. Insgesamt 13 Projekte wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren gestartet, 2,9 Million Euro Regionsbudget  stehen in der Periode bis 2020 zur Verfügung. „Mit diesem Fördergeld kann man schon einiges bewegen“, ist Leader-Obmann LAbg. Georg Ecker überzeugt, „das gelingt aber nur mit Menschen, die vor Ort aktiv sind.“

Ob nun Nachhaltigkeit verstärkt auch Einzug im Tourismus halten soll und welche Chancen das für die Region bringt, zeigte Karmen Mentil auf. Sie lobte gleich zu Beginn die bestehenden Initiativen, „da fängt man nicht von Null an.“ Nachhaltiger Tourismus brauche vor allem Erlebniswert: „Die Gäste wollen Authentizität, Geschichten aus dem Leben der Einheimischen und auch Urlaubs-Erlebnisse mit diesen. Mit ihnen kegeln gehen, sie Eier holen lassen oder gemeinsam Kräuter pflücken und daraus etwas herstellen - das kommt gut an und bleibt in Erinnerung“, erklärte die Tourismusberaterin. Ihre Empfehlung: Projekte, die zur Gesamtstrategie einer Destination passen. „Es braucht den Dialog mit allen Leistungsträgern und ganzheitliches Denken.“

Digitale Natives erreichen

Wichtig sei außerdem eine Kommunikations-Strategie: „In vielen Regionen gibt es wunderbare Angebote, aber man findet diese nirgends.“ Karmen Mentil spricht damit vor allem die sozialen Medien an, denn „digitale Natives sind die zukünftigen Gäste. Ein grünes Mascherl alleine ist zu wenig - Unternehmer müssen von ihren Gästen auch leben. Mit neuen Gästeschichten sichert man sich Wettbewerbsvorteile.“ Mentil weiß, dass bei vielen Zielgruppen ein Umdenken eingesetzt hat, bewusster Konsum liegt im Trend.


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