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Seniorenhaus Hellmonsödt eröffnet: starke Alterung im Bezirk

Mag. Michaela Maurer, 07.11.2017 16:34

HELLMONSÖDT/BEZIRK URFAHR-UMGEBUNG. Die ersten Bewohner sind vergangene Woche in das neue Bezirksseniorenhaus in Hellmonsödt eingezogen. Das neue Haus war auch nötig, denn Urfahr-Umgebung hat eine doppelt so hohe Steigerung bei der Pflegebedürftigkeit als im Oberösterreich-Durchschnitt.

  1 / 2   Bürgermeister Jürgen Wiederstein und Bezirkshauptmann Paul Gruber besuchten die ersten Bewohner des neuen Seniorenhauses. Fotos: Jürgen Enzenhofer/SHV

Nach 18 Monaten Bauzeit werden nun schrittweise die ersten 32 Bewohner in die Wohngruppen im ersten Stock einziehen. Insgesamt hat das Haus in Hellmonsödt Platz für 96 Personen. Die zweite Etage soll dann im März/April des nächsten Jahres für die Bewohner geöffnet werden. „Wir wissen, dass die Entscheidung, in ein Seniorenhaus zu ziehen, keine leichte ist“, sagen Heimleiter Horst Hofbauer und Pflegedienstleiter Andreas Kogl­gruber. „Daher wollen wir von Anfang an ein Umfeld bieten, das offen und vor allem wohnlich für die Bewohner und dennoch funktionell und effektiv für die Pflegemitarbeiter ist.“

Zwei Wohneinheiten pro Etage

Das Seniorenhaus ist in drei Stockwerke mit je 32 Einbettzimmern gegliedert. Je 16 Bewohner werden in zwei Wohnbereichen pro Stockwerk betreut. „Unser Pflegekonzept basiert auf einer ganzheitlichen Betreuung unserer Heimbewohner. Unser oberstes Prinzip ist es, die Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der Heimbewohner weitestgehend zu erhalten und dabei die persönlichen Gewohnheiten und Bedürfnisse zu respektieren“, sind sich Hofbauer und Koglgruber einig. Insgesamt werden in dem neuen Seniorenhaus 70 Personen arbeiten. „Besonders erfreulich ist, dass wir sechs Mitarbeiter von der ehemaligen Landwirtschaftlichen Fachschule in Kirchschlag einstellen konnten.“ Die betroffenen Personen haben somit wieder einen Job in der Region und werden in der Verwaltung, der Küche und als Hausmeister tätig sein.

Größter Zuwachs bei älteren Personen österreichweit

Die Heime des Sozialhilfeverbandes im Bezirk Urfahr-Umgebung sind ausgelastet. „Die Wartezeiten auf einen Heimplatz sind mit zirka drei bis vier Monaten in der Regel eher kurz“, sagt Bezirkshauptmann Paul Gruber. Mit einer Viererstufe oder höher bekommt man meist rasch einen Platz. Durch den demografischen Wandel werden in Zukunft mehr Plätze benötigt. Die kleinräumige Bevölkerungsprognose (ÖROK-Prognose) zeigt, dass bis 2030 österreichweit der deutlichste Zuwachs von Menschen in der Altersgruppe von 65 und mehr Jahren im Bezirk Urfahr-Umgebung stattfinden wird. Dabei soll es ein Plus von 60,4 Prozent Zuwachs in dieser Altersgruppe geben. „Urfahr-Umgebung ist hierbei der Hot-Spot. Wir haben bei der Pflegebedürftigkeit eine doppelt so hohe Steigerung wie im Oberösterreich-Durchschnitt“, sagt Gruber. „Das hat vor allem damit zu tun, dass in den 60er- und 70er-Jahren sehr viele Menschen in den sogenannten Speckgürtel rund um Linz, also in den Bezirk Urfahr-Umgebung, gezogen sind. Diese Personen werden in den Jahren 2035 bis 2050 in sehr hohem Alter und somit teilweise auch pflegebedürftig sein.“

Mehr Mitarbeiter werden gebraucht

Für den hohen Pflegebedarf werden auch viele Mitarbeiter gebraucht. „Derzeit haben wir ausreichend Personal. Es wird aber immer schwieriger neue Mitarbeiter in der Altenpflege zu bekommen“, weiß Gruber. Viele Pfleger pendeln nach Linz, die Krankenhäuser und das Gesundheitssystem stehen in direkter Konkurrenz zu den Seniorenhäusern bei der Werbung um Krankenschwestern und Krankenpfleger. „Bei der Pflege-Ausbildung gibt es auch eine hohe Drop-Out-Rate“, erklärt der Bezirkshauptmann. Um gute Mitarbeiter zu bekommen, wird viel Werbung bei Berufsmessen gemacht und auch ein BFI-Kurs zur Ausbildung von Pflegern wurde mitfinanziert.


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