HIRSCHBACH/FREISTADT. Mit 1. Juli 2017 ist Direktor Sepp Gossenreiter von der Landwirtschaftlichen Fachschule Freistadt in den Ruhestand getreten. Nach 19 Jahren blickt er auf eine erfolgreiche Leitertätigkeit zurück. Eindrucksvolle Beweise: die zweithöchste Schülerzahl in einem Schuljahr und der Schulgeschichte.
Gossenreiter gilt als der Vater mehrerer Schulentwicklungsschritte: Als bedeutendster gilt die Etablierung des Schulmodells „LandWirtschaft“ im Jahr 2003. Durch einen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und gewerblichen Berufsschulwesen im 3. Schuljahr kann der erste Jahrgang einer Berufsschule des gewünschten Lehrberufes besucht und damit ein Jahr Lehrzeitanrechnung erwirkt werden.
Ab 2017/18 in ganz OÖ
Dieses Modell ist ab dem Schuljahr 2017/18 an allen landwirtschaftlichen Schulen in OÖ. möglich. Zur gleichen Zeit wurde eine mittlere Reife, die sogenannte Abschlussprüfung, in die Erprobung gestellt. Damit erfolgte eine Gleichstellung mit allen dreijährigen Fachschulen. 2004 erfolgte die Hereinnnahme der Hauswirtschaft in den Lehrplan der Fachrichtung Landwirtschaft. Eine richtigungsweisende Idee, das beweisen die stets steigenden Schülerinnenzahlen. Den Burschen wird auf diesem Wege gutes Basiswissen für gesunde Ernährung, Lebensmittel und eine künftige Partnerschaft vermittelt.
Lehrberuf Biomassefacharbeiter entwickelt
2005 bis 2009 wurde in jahrelangen Verhandlungen der neue Lehrberuf „Biomassefacharbeiter“ entwickelt und heute in ganz Österreich angeboten. Sepp Gossenreiter gilt auch als Vater des legendären Mühlviertler Kernland Kürbisfestes, das 15-mal an der Schule Besucher aus nah und fern anzog. 2011 war er Mitbegründer des neuen Agrarbildungszentrums in Hagenberg und sicherte so der Jugend in der Region eine weit in die Zukunft gerichtete und auf hohem Standard basierende Ausbildung.
Burschen und Mädchen gemeinsam unterrichtet
„Besonders eine fachrichtungsübergreifende Ausbildungsvariante, in der Burschen und Mädchen gemeinsam im ersten Jahrgang in den agrarischen und hauswirtschaftlichen Grundlagen unterrichtet werden, war mir ein Anliegen“, sagt der Jung-Pensionist, der sich auch für Kooperationen mit dem Rinderzuchtverband und der AGES-Versuchsstation stark machte.
Bei einer Verabschiedungsfeier mit dem Schul- und Absolvententeam wurden Gossenreiters Leistungen vor den Vorhang geholt und seine Chefqualitäten gewürdigt.
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