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Schallplattenhändler Leo Pechhacker hängt mit Ende Juni sein Gewerbe an den Nagel

Thomas Lettner, 28.04.2020 20:00

HOFKIRCHEN. Seit zwanzig Jahren vertreibt Leo Pechhacker mit seinem Online-Schallplattenhandel „Top Records International“ Singles, EPs (Extended Plays) und Schallplattenhüllen in die ganze Welt. Doch bald ist Schluss damit, denn Pechhacker geht mit Ende Juni in Pension.

  1 / 2   Rund 120.000 Schallplatten - ausschließlich Singles und EPs - hat Leo Pechhacker in seinem Haus gelagert. Fotos: Thomas Lettner

Vor fünfzig Jahren begann Leo Pechhacker mit dem Sammeln von Schallplatten. Im Jahr 2000 machte er das Hobby zum Beruf. In seinem Haus lagern rund 120.000 Schallplatten, die er über eBay zum Verkauf anbietet und per Post an Kunden in der ganzen Welt verschickt. Außer Klassik und Volksmusik sind so gut wie alle Musikrichtungen erhältlich. „Es gibt noch Menschen, die eine Jukebox zuhause haben. Mein Hauptkundenstamm sind aber Sammler“, erzählt Pechhacker.

Szene schrumpft

Die Schallplatte erlebte ihre goldene Zeit in den 1970er und 1980er Jahren. Danach wurde sie von der CD abgelöst, die durch digitale Speicherverfahren wie MP3 und Internet-Downloads längst an Bedeutung verloren hat. Die Schallplatten-Szene gibt es aber immer noch, auch wenn die Sammler älter werden und die Szene folglich kleiner wird.

Besuch großer Börsen

Seine Schallplatten kauft Pechhacker hauptsächlich auf großen Börsen im Ausland. „Früher bin ich oft in die USA nach Chicago gereist. Auch in Holland gibt es eine große Schallplattenbörse“, sagt der Händler. Pechhacker stöbert dort nicht nach einzelnen Schallplatten, sondern kauft seine Ware nur in großen Mengen ein. Gute Kontakte sind ebenfalls sehr nützlich, um an rare Schätze zu kommen. „Voriges Jahr habe ich einem österreichischen Sammler eine Rock“n“Roll-Sammlung mit 22.000 Schallplatten abgekauft. Das war wie ein Lottosechser“, berichtet Pechhacker. Rock“n“Roll aus den 50er und 60er Jahren ist generell das Genre, das sich am besten verkauft.

Gattin führt Betrieb weiter

Auch wenn Leo Pechhacker in Pension geht, hat sein Unternehmen eine Zukunft. Gattin Sonja, die ihren Mann immer schon tatkräftig unterstützt hat, wird den Schallplattenhandel noch einige Jahre weiterführen. „Es wird aber nur mehr einen Abverkauf geben. Neue Platten werden wir keine mehr zukaufen“, verrät Pechhacker.


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