Raritätenmuseum Röschitz: ein Schlüssel zur Vergangenheit
RÖSCHITZ. Zeitgeschichte und Nostalgie pur erwartet die Besucher bei einem Rundgang durch das liebevoll gepflegte Raritätenmuseum von Familie Grath in Röschitz. Alte Blechschilder, Lilienporzellan, Handwerkszeug, diverse Motorräder und allerlei Nippes aus längst vergangenen Zeiten führt die Gäste auf eine Zeitreise in das 19. und 20. Jahrhundert. Heuer feiert das Museum sein 15-jähriges Jubiläum.
Im Jahre 2003 fand sie statt, die feierliche Eröffnung des Raritäten Privat-Museums in Röschitz. Der gelernte Tischler, Emmerich Grath geht seiner Sammelleidenschaft schon seit der Schulzeit nach. Und auch Gattin Anneliese hat nach all den Ehejahren diese Leidenschaft übernommen. So kam es, wie es kommen musste: Auf etwa 250 Quadratmeter Ausstellungsfläche, aufgeteilt auf zwei Etagen und ein Freigelände, warten circa 5.000 Exponate auf den interessierten Besucher.
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Bräuche, Sitten und Kulturgüter zu sammeln um sie für die Nachkommenschaft aufzubewahren. Denn schon Andre Malraux sagte:“ Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern.“
Zitat, Emmerich Grath
Tiefe Einblicke in längst vergangene Zeiten bietet ein umfangreiches Archiv von alten Ansichten und bodenständigen Bräuchen von Röschitz. Bei einer Führung durch die Ausstellung werden Geschichten über das oft entbehrungsreiche Leben am Lande erzählt und durch diverse Museumsstücke anschaulich gemacht.
Anlässlich des 15-Jahr-Jubiläums findet am Freitag, 26. Oktober die Eröffnung der Sonderausstellung zum Thema „Der alte Volksempfänger“ statt. Darin wird anschaulich demonstriert, welche Auswirkungen die Erfindung des Radios auf die Zivilisation hatte.
Tips: Was erwartet die Besucher bei der Sonderausstellung?
Emmerich Grath: Mit der heurigen Sonderausstellung will ich ein Thema aufgreifen, das bewusst machen soll, dass auch das Radio die Menschen veränderte. Im positiven, wie auch im negativen Sinn.
Tips: Wie kam es zu der Sammlung und der Idee, ein Raritätenmuseum zu eröffnen?
Emmerich Grath: Seit meiner Schulzeit sammle ich Gegenstände und Unterlagen von Röschitz und Umgebung. Dazu kam noch das Sammeln von Fahrrädern, Mopeds, Motorrädern und altes Handwerkzeug. Als die Sammlung dann 5.000 Exponate überstieg, kam es zur Gründung des Privatmuseums.
Tips: An welchen Exponaten hängt Ihr Herz besonders, worauf sind Sie besonders stolz?
Emmerich Grath: Besonders ans Herz gewachsen ist mir mein erstes Motorrad, eine englische AJS aus 1956, die ich aus mehreren Wracks jahrelang restauriert habe. Mit besonderem Stolz erfüllt mich meine Ansichtskartensammlung von Röschitz und mein umfangreiches Archiv.
Tips: Welcher Antrieb steckt hinter dem Museum? Was bezwecken Sie damit?
Emmerich Grath: Hin und wieder kommen neue Stücke hinzu und wenn sich die Besucher dann begeistert davon zeigen, so gibt das enormen Ansporn weiterzumachen. Ich denke, ein Besuch in unserem Raritätenmuseum ist für alle Altersklassen ein interessantes „Eintauchen in eine längst vergangene Zeit“.
Tips: Neuware versus alte Handwerkskunst: wurde damals wirklich noch für „die Ewigkeit gebaut“?
Emmerich Grath: Ja, die alten Werkzeuge und Geräte sind von sehr guter Qualität und auch ein Leben lang einsatzfähig. Leider sind heutzutage zahlreiche Handwerkstechniken und Berufe schon ausgestorben.
Tips: Gibt es ein Stück, das Sie unbedingt noch für Ihre Sammlung haben wollen?
Emmerich Grath: Was ich noch suche ist eine Schusterkugel. Das ist eine mit Wasser gefüllte Glaskugel - die wie eine Sammellinse wirkt- zur Verbesserung der Beleuchtung des Arbeitsplatzes.
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