Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

BEZIRK HORN. Die EU-Milchquote läuft mit Ende März 2015 aus. Dieses Enddatum ist schon seit Längerem fixiert. Die ursprünglichen Ziele der Milchquote wie Preisstabilisierung und Stopp des Rückgangs der Milcherzeuger können in einem offenen Marktumfeld nicht mehr erreicht werden.

Das Ende der Milchquotenregelung wird einige Veränderungen bereithalten.*Fotos: Weihbold
  1 / 2   Das Ende der Milchquotenregelung wird einige Veränderungen bereithalten.*Fotos: Weihbold
Ursprünglich wurde die Quotenregelung eingeführt, um dem Überangebot an Milch- und Milchprodukten am Markt entgegenzusteuern und den Marktpreis zu stabilisieren.   Milchquotenregelung Jeder Landwirt bekam ein bestimmtes Kontingent Milch, das er produzieren durfte. Überschritt er die Menge, wurden Strafzahlungen fällig. Wollte sich ein Bauer vergrößern, musste er von einem anderen Landwirt Kontingente hinzukaufen. So sollte ein Milchüberschuss in der Europäischen Union (EU) und damit ein Preisverfall verhindert werden. Diese Beschränkungen werden mit 31. März dieses Jahres in allen 28 EU-Staaten auslaufen. Das heißt, die EU deckelt die Milchproduktion nicht mehr. Jeder Bauer darf so viel Milch erzeugen wie er will. Die einen freuen sich über die neue Unabhängigkeit, andere befürchten eine Milchschwemme und noch schlechtere Preise für ihre Milch.   Dem angebots- und nachfrageabhängigen Markt ausgesetzt Nach genau 31 Jahren endet im April 2015 also die Zeit der Milchquoten in Europa. Viele der rund 80 Milchbauern im Bezirk sind deshalb verunsichert.  „Im Bezirk Horn haben wir rund 80 Milchbauern, die je Betrieb im Durchschnitt etwa 14 Milchkühe halten. Je landwirtschaftlichem Betrieb werden zirka 40 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet“, gibt Franz Amon, Berater in der Bezirksbauernkammer Horn Auskunft. „Ein Ende der Milchquotenregelung war vorauszusehen. Im Zuge des Health-Checks im Jahr 2008 ist das Ende der Quotenregelung festgelegt worden“, so Amon. Österreich hatte in den vergangenen drei Jahren die höchste Überschreitung der Milchquote im EU-weiten Vergleich, dafür mussten die Bauern saftige Strafzahlungen leisten.   Zukünftige Entwicklungen Mittlerweile gibt es einige Studien und Erhebungen zur Entwicklung des Milchmarktes nach der Quote. Amon bestätigt eine der wesentlichen Prognosen: „Ja, es wird zu einem erhöhten Angebot auf dem Milchmarkt kommen. Der Milchpreis wird künftig stärkeren Schwankungen unterliegen.“ Gerade wegen dieser unsicheren Entwicklung wird es wichtig sein, mit Vorsicht zu wirtschaften und möglichst wenig Fremdkapital einzusetzen. Dass die oft zitierte Veredelung oder die Spezialisierung von Milchprodukten breites Potential am Markt hat, glaubt Amon auch. Sein Rat an die Milchbauern ist, für bestmögliche Kenntnis zu sorgen: „Zu achten ist besonders auf Professionalisierung, Wissen, Können, Weiterbildung, Beschaffung von Informationen, Wissen um den Markt und das Funktionieren des Marktes sowie der Kostenstruktur.“ Beim Abwägen der Vor- und Nachteile stellt er fachkundig fest: „Chancen auf den Märkten bieten sich durch hochwertige veredelte (= verarbeitete) Milchprodukte über die Milchbe- und Milchverarbeitungsbetriebe als Partner der Milchbauern. Risiken stellen vor allem der empfundene Zwang zum Größerwerden und das damit verbundene Kostenrisiko sowie die unsichere Preissituation dar.“

Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden