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Franz Krestan fotografiert Menschen in ihrem zweiten Wohnzimmer

Olivia Lentschig, 11.12.2015 07:00

DROSENDORF. Wirtshäuser sind ein wichtiger Treffpunkt im Dorf. Franz Krestan war mit seiner Kamera im Wald- und Weinviertel sowie benachbarten Tschechien unterwegs und hat die Gäste beim Karteln, Debattieren und Zwitschern von Achterln fotografiert. Diese Bilder erscheinen jetzt im Buch „Beim Wirt z´Haus“.

Krestan hat die Wirtshauskultur abgelichtet und daraus ein Buch gemacht.
Krestan hat die Wirtshauskultur abgelichtet und daraus ein Buch gemacht.

Der Drosendorfer Altbürgermeister und Hobbyfotograf Franz Krestan kennt sie alle: Er hat an den Stammtischen unzähliger Wirtshäuser Platz genommen. Quer durch die Bezirke Horn, Waidhofen und Hollabrunn. In seinen Schwarz-Weiß-Bildern fängt Krestan die Atmosphäre ein. Wirtsleute, die ihre Kundschaft stundenlang in einer Melange rühren lassen und genau wissen, wer als Beilage lieber Nudeln als Kartoffeln isst.

Seine stimmigen Aufnahmen zeigen meistens Männer, die sich dort bei einem Spritzer oder Seidl Bier treffen. Manchmal schauen auch skurrile Vierbeiner wie ein Ziegenbock vorbei. Bei der Buchpräsentation im Gasthof Heinrich Strohmer in Raabs/ Thaya wurde ein Teil der Fotos auch in einer Ausstellung gezeigt.

Eine aussterbende Rasse

Die Gastgeber haben es nicht leicht. Sie stecken viel Herzblut in ihr Haus, aber oft fehlt ein Nachfolger und dann wird zugesperrt. Um das zu verhindern, nehmen sich manchmal Gemeinden der Wirtshäusern an und verpachten sie oder eine Gruppe von Leuten sorgt sich um den Fortbestand.

Für die Präsentation wählte Krestan den Gasthof von Heinrich Strohmer sehr bewusst aus, da der Wirt zeigt, wie diese aussterbende Tradition erfolgreich fortgesetzt werden kann.

Das gelungene Erstlingswerk ist im Buchhandel, beim Autor und im „Guten Wirtshaus“ erhältlich.

Kurz-Biografie

Franz Krestan, Jahrgang 1946, verheiratet, zwei Töchter, ein Enkel

Aufgewachsen in Drosendorf/Thaya Ausbildung zum Textiltechniker mit einigen Praxisjahren

Rückkehr nach Drosendorf als selbstständiger Textilkaufmann

In jungen Jahren dem Tischtennissport sehr verbunden, prägte er ab 1975 durch sein Engagement die Gemeinde Drosendorf, zuerst als Stadtrat für Tourismus und Kultur dann 21 Jahre lang als Bürgermeister. Krankheitshalber gab er diese Funktion auf und widmet sich seitdem wieder der Fotografie, einer Leidenschaft, die er von seinem Vater übernommen hat.

Bevorzugte Motive: Menschen in ihrer natürlichen Umgebung, im Wirtshaus und bei Festen, aber auch die Landschaft und die Architektur


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