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Andreas Ottendorfer aus Inzersdorf baut Gewürze an

Susanne Winter, MA, 21.06.2018 20:12

INZERSDORF IM KREMSTAL. Neben seinem Studium baut der junge Landwirt Andreas Ottendorfer in Inzersdorf Gewürze an. Der 26-Jährige hat viele innovative Ideen für die Zukunft der Landwirtschaft.

Andreas Ottendorfer auf seinem Mohnfeld in Inzersdorf, Foto: Ottendorfer
Andreas Ottendorfer auf seinem Mohnfeld in Inzersdorf, Foto: Ottendorfer

Seit Kindheit an interessiert sich Andreas Ottendorfer für die Landwirtschaft. Der Student der Elektronik und Informationstechnik baut Gewürze an. Er hat den Betrieb 2015 von seinem Onkel gepachtet. „Die Gewürze waren eine Möglichkeit zur kostengünstigen Umgestaltung“, erzählt Ottendorfer, der Mohn, Kümmel und Hanf anbaut. Die Produkte sind bei ausgewählten Nahversorgern erhältlich.

Gewürzanbau ist nicht einfach

„Der Preis schwankt leider enorm. Es gibt schwache und starke Jahre und eine extreme Wetterabhängigkeit. Man kann mit keinem konstanten Ertrag rechnen“, so der Landwirt, der nicht jammern will: „Man soll das Beste daraus machen, mit der Situation umgehen lernen und sich eine Strategie überlegen. Ein schlechtes Jahr ist kein verlorenes Jahr. Man lernt oft von Misserfolgen mehr als von Erfolgen.“

Hanfanbau als Marktnische

Andreas Ottendorfer ist einer der wenigen, die in Österreich Hanf anbauen. Der Markt ist in diesem Bereich noch nicht gesättigt. „Der Hanf hat einen schlechten Ruf, weil er mit Drogen verbunden wird. Er ist jedoch eine gesunde Pflanze. Wir bauen einen Nutzhanf mit einem THC-Gehalt unter 0,2 Prozent an, dieser ist nicht berauschend. Man müsste ungefähr zehn Hektar rauchen, dass man den Effekt von einem Joint hat“, erklärt Ottendorfer. Gegessen wird die Hanfnuss (Korn). Aus dem Stängel lässt sich Mulchmaterial fertigen. „Die Fasern erschweren leider die Ernte und auch für die Strohverarbeitung suchen wir eine optimalere Lösung“, erzählt der 26-Jährige und ist froh darüber, Neues ausprobieren zu können: „Es ist wichtig, dass die junge Generation eigene Erfahrungen sammeln darf.“ Der Inzersdorfer weiß, dass das Management sehr wichtig ist und „man muss viel wissen, um einen modernen Betrieb zu führen.“

Landwirtschaft und Technik

Seine Bachelorarbeit schrieb Andreas Ottendorfer über Fahrassistenzsysteme in der Landwirtschaft und auch die Masterarbeit wird sich mit Agrartechnik beschäftigen. „Mein Berufsziel ist es, die Landwirtschaft mit der Technik stärker zu verbinden“, verrät Ottendorfer: „Im Bereich Drohnen und unbemannte Flugzeuge ist beispielsweise noch viel Potential. Man kann mit einer Drohne Großflächen überwachen. Damit lassen sich Mäuseschäden und Krankheiten feststellen oder Rehkitze mit einer Wärmebildkamera vor dem Mähen finden.“

Arbeitskreis für den Boden.Wasser.Schutz

Andreas Ottendorfer leitet zudem den Arbeitskreis für den Boden.Wasser.Schutz in Inzersdorf/Schlierbach. “Es geht darum, bei der Bewirtschaftung die Nitratauswaschung ins Grundwasser zu vermeiden“, erklärt der Landwirt: „Wasser ist das höchste Gut in Österreich und soll es auch bleiben.“

Andreas Ottendorfer

Hausname: Aigner zu Wanzbach

Fläche: 8,5 Hektar

Tiere: 10 Rinder (inkl. Nachzucht)

Betriebliche Besonderheit: Gewürze

Familienstand: ledig

Kinder: keine


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