KARLSTEIN/THAYA. Der pensionierte Uhrmachermeister Rudolf Maryschka ist im Uhrenmuseum aktiv. Er führt Besucher durch das Museum und weiß zahlreiche interessante Geschichten zu erzählen. Von ERICH SCHACHERL
Rudolf Maryschka hat sein Leben der Messung von Zeit gewidmet. Er hat gelernt, Uhren zu machen. Spezialisiert hat er sich dabei auf sogenannte Großuhren, also Wanduhren, Pendeluhren, Kuckucksuhren, Küchenuhren, Standuhren und so weiter. „Armbanduhren und Taschenuhren sind kleine Uhren, alle anderen sind Großuhren“, klärt er im Gespräch auf.
Großuhrenmachermeister
Sein Lebensweg zum Uhrmacher war vorgezeichnet. Das begann mit seiner Geburt in der Horologengemeinde Karlstein, wo er auch die Uhrmacherschule besuchte. Danach folgte die weitere Ausbildung bei der ebenfalls im Ort ansässigen Firma Pollmann, wo die Spezialisierung auf Großuhren begann, weil „Pollmann hat damals nur Großuhren erzeugt“, erzählt Maryschka von seinen Lehrjahren. Die Meisterprüfung zum Großuhrmacher legte er in Wien ab, wo er anschließend über 30 Jahre lang einen eigenen Uhrmacherbetrieb hatte. „Ich war spezialisiert auf die Reparatur und Restauration von alten Uhren. Und auch auf die Reparatur von Quarzuhren“.
Uhrenmuseum Karlstein
Vor etwa 14 Jahren ist er in seine Heimat zurück gekehrt und genießt seither die Pension und das Leben in seiner ursprünglichen Heimat. Seit ungefähr zehn Jahren arbeitet er im Karlsteiner Uhrenmuseum, wo er Besucher empfängt und durch das Museum führt. Dazu zieht er sich gerne das traditionelle Uhrmachergewand an - Filzhut, Filzjacke und –hose -, „mit dem die Uhrmacher bzw. Uhrenhändler durch die Monarchie gezogen sind“, wie er zu berichten weiß. Die Zunftkleidung steht Rudolf Maryschka richtig gut. Wenn er dann noch Geschichten aus der Vergangenheit erzählt, die sich alle um Uhren, Zeitmessung und die Geschichte der Uhrmacherei in Karlstein drehen, ist er so richtig in seinem Element. Das zu erleben ist ein Vergnügen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden