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Weniger traditionelle Gasthäuser: Jungwirte bringen frischen Wind

Mag. Michaela Maurer, 12.02.2019 18:05

KEFERMARKT/LASBERG. Im Bezirk werden die Gastronomiebetriebe wie Imbissstände, Bars, Buffets und Ethnoküchen mehr, die traditionellen Wirtshäuser aber deutlich weniger. Oft fehlt es an der Nachfolge. Drei Jungwirte wollen nun in Kefermarkt und Lasberg mit traditioneller Küche, gemischt mit modernen Elementen, den Geschmack der Gäste treffen.

Gloria und Dominik Gubo haben das Gasthaus Mader übernommen.   Foto: Maurer
photo_library Gloria und Dominik Gubo haben das Gasthaus Mader übernommen. Foto: Maurer

Die Junggastronomen Dominik und Gloria Gubo sowie Michael Just haben einiges gemeinsam: nach einigen Jahren in Wien kehren sie zurück in ihre Heimatregion, bringen viel Erfahrung im Bereich Gastronomie mit und haben sich entschieden, ihre Kinder lieber im Mühlviertel als in der Großstadt aufwachsen zu lassen.

„Betrieb liegt mir am Herzen“

Dominik Gubo hat den Gasthof Mader in Kefermarkt Anfang Jänner gemeinsam mit seiner Frau Gloria von seinem Onkel Otto Altreiter übernommen. Das Gasthaus besteht seit 1890 in Lest, befindet sich seit 1983 am jetzigen Standort, und wird seit jeher als Familienbetrieb geführt. „Es wäre sehr schade gewesen, wenn der Gasthof Mader keinen Nachfolger gehabt hätte. Ich bin in der Region aufgewachsen und der Betrieb liegt mir am Herzen. Hier habe ich mein erstes Praktikum gemacht und mein Onkel war im Umgang mit Gästen und Personal immer ein Vorbild für mich“, sagt Dominik Gubo, der viel Erfahrung beim bekannten Catering- und Eventveranstalter Do & Co gesammelt hat. Auch sein Cousin Bernhard Altreiter-Rechberger, Sohn des Senior-Chefs, ist an der GesbR beteiligt und unterstützt mit Ideen.

Bewährtes und Neues

„Der Gasthof Mader ist in der Umgebung sehr bekannt. Wir können auf ein gutes Konzept aufbauen und müssen nicht alles neu erfinden“, sagt Gubo. Dennoch haben die Jungunternehmer viele Ideen. Neben der bewährten traditionellen Küche sollen auch ein paar südamerikanische Spezialitäten angeboten werden. „Im Sommer wird es ein großes Fest mit Musik, Fotos und Gerichten aus Südamerika geben“, verrät Gloria Gubo, die peruanische Wurzeln hat. Auch Veranstaltungen wie Band-Abende, Kabarett und Theater sollen neben den Stammgästen auch jüngeres Publikum locken.

„Hatten Glück mit Mitarbeitern“

„Wir planen die Renovierung des gesamten Gebäudes und vor allem des Veranstaltungssaals“, sagt Dominik Gubo. Alles soll modernisiert und die technische Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht werden, damit das Gasthaus auch für Hochzeitsgesellschaften wieder attraktiver wird. Insgesamt hat der Gasthof Mader zehn Mitarbeiter. Die Jungwirte haben zwei neue Servicekräfte eingestellt und erzählen, dass die Suche nicht schwierig war. „Ich bin es auch aus Wien gewohnt, dass es nicht leicht ist, Personal zu bekommen“, erzählt Gubo. „Ich glaube wir hatten Glück – und die Nähe zur tschechischen Grenze hilft uns auch. Wir haben sehr gutes Personal aus dem Nachbarland.“

„Platz für Zusammentreffen“

Michael Just eröffnet die Elzer Stubn, vorher bekannt als Sepp“n Wirt, in Lasberg am 1. März. Er hat im Guglwald gelernt und in Wien, Tirol, Portugal und Deutschland als Koch in Drei- und Vier-Hauben-Lokalen gearbeitet. In ein paar Wochen erwartet er mit seiner Frau sein erstes Kind. „Mir gefällt es am Land mehr als in der Großstadt. Unsere Kinder sollen hier aufwachsen“, sagt Just, der selbst in Kefermarkt aufgewachsen ist. „Ich kannte das Gasthaus und wollte immer schon ein eigenes Lokal führen. Da hat es jetzt einfach gut gepasst.“ Er will traditionelle Küche mit modernen Einflüssen anbieten. „Ich will eine gemütliche Atmosphäre schaffen, dass sich die Leute wohl fühlen wie in einer echten Stube“, erklärt Just den Namen des Gasthauses. „Es soll ein Platz für das Zusammentreffen für die Menschen in der Umgebung werden.“ Zwei Angestellte werden ihn bei der Arbeit unterstützen. „Es gestaltet sich schon schwierig, Personal zu bekommen. Wir sind hier auch ein bisschen abgelegen und viele wollen nicht am Wochenende oder abends arbeiten.“

Mehr Imbiss-Stuben, weniger Traditionsbetriebe

Die Anzahl der Gastronomiebetriebe (inklusive Imbiss-Stände, Bars, Buffest und Ethnoküchen) ist im Bezirk in den vergangenen fünf Jahren um 13,6 Prozent auf 343 Betriebe gestiegen. „Von Wirtesterben und Unterversorgung kann keinesfalls die Rede sein“, sagt Dietmar Wolfsegger, Leiter der Wirtschaftskammer Freistadt. Allerdings sind nur rund ein Drittel aller Gastronomiebetreibe Wirtshäuser. „Wirtschaft ist Wandel. Manche unternehmerische Konzepte funktionieren nicht mehr so wie vor einigen Jahrzehnten.“ Während Imbissstände, Ethnoküchen, Systemgastronomie-Betriebe, aber auch Vereinslokale mehr werden, finden traditionelle Wirtsleute manchmal keinen Nachfolger. „Ich meine, dass der Höhepunkt der Schließungen an typischen Gasthäusern erreicht ist. Die Stimmung in der Branche ist besser geworden. Es gibt etliche erfolgreiche Beispiele an jungen Wirten.“


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