Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

44 Hunde bei Großeinsatz aus grausamen Bedingungen befreit

Susanne Winter, MA, 04.09.2023 09:30

STEINBACH AM ZIEHBERG/ANSFELDEN. Bei einem Großeinsatz der Polizei in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) wurde durch Zufall ein Fall von Tiermisshandlung aufgedeckt und 44 Hunde aus grausamen Bedingungen befreit. 30 Polizisten waren an der Rettungsaktion beteiligt.

Die Hunde wurden in Käfigen gehalten. (Foto: Tierparadies Schabenreith / Hofner)
  1 / 13   Die Hunde wurden in Käfigen gehalten. (Foto: Tierparadies Schabenreith / Hofner)

Polizisten hatten im Zuge des Streifendienstes verwahrloste Tiere wahrgenommen. In Anwesenheit des 45-jährigen Hausbesitzers konnten im Zuge der Durchsuchung insgesamt 44 verwahrloste Hunde, 26 Waffen (diverse Langwaffen, Faustfeuerwaffen, Schreckschusswaffen und Airsoftgun), die dazugehörigen Magazine (51 Stück) und Munition (8.543 Stück), diverse Suchtmittel (Speed, Kokain, Cannabis, Tabletten MDMA…), Falschgeld und mehrere Gegenstände mit NS-Bezug, die dem Verbotsgesetz unterliegen könnten, aufgefunden und sichergestellt werden. Drei Hunde konnten nur mehr tot aufgefunden werden. Zur weiteren Unterstützung bei der Durchsuchung wurde die Bereitschaftseinheit hinzugezogen.

Die Entdeckung wurde in einem Verließ gemacht, das massiv von Kot und Urin verschmutzt war, ohne Tageslicht, ohne Zugang zu Nahrung, Wasser oder Frischluft. Die in Käfigen eingesperrten Hunde, darunter auch kleine Welpen, wurden in einem sehr schlechten Zustand aufgefunden – ausgehungert, verängstigt und gezeichnet von Misshandlungen. Viele von ihnen trugen Stachel- und Elektrohalsbänder.

Tiere für illegale Hundekämpfe missbraucht

Die Tiere wurden gezüchtet und für illegale Hundekämpfe missbraucht und trainiert. Während einer Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit diesem Fall stieß die Polizei auf Videobeweismaterial, das die grausamen Hundekämpfe dokumentierte. Zusätzlich zu den Hunden wurden 25 Hühner und Puten nahe dem Gebäude, das mit Hunde- und Rehfellen ausgestattet war, aufgefunden.

Oberösterreichweit auf Tierheime verteilt

Die geretteten Tiere werden auf Tierheime in ganz Oberösterreich verteilt, obwohl diese völlig überfüllt sind. Das Tierparadies Schabenreith hat bereits alle Hühner und Puten sowie sieben Hunde in ihre Obhut übernommen. „Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Hunden, Hühnern und Puten die dringend benötigte medizinische Versorgung und Pflege zukommen zu lassen“, so Tierheimleiter Harald Hofner.

Im Zuge der polizeilichen Einvernahme nahm der Hundehalter, der für diese abscheuliche Tiermisshandlung verantwortlich gemacht wird, von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Über ihn wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Linz vom zuständigen Richter des LG Linz die Untersuchungshaft verhängt. Es gilt die Unschuldsvermutung.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden