
KREMSMÜNSTER/BAD HALL. Das Experimental-Pop Duo „Ima Nuori“ – das sind Christina Ruf und Petra Steinkogler, ursprünglich aus Bad Hall und Kremsmünster – veröffentlicht das Debütalbum „All I Want Is Out“ am 4. Dezember.
Zehn Jahre ist es her, dass Multi-Instrumentalistin und Cellistin Christina Ruf und Sängerin Petra Steinkogler gemeinsam auf der Bühne standen. Nicht auf irgendeiner – mit ihrem ersten gemeinsamen Bandprojekt Soundzoo bespielte das Duo jene des Wiener Donauinselfests. Steinkogler und Ruf finden sich 2017 am dänischen Meer nach Jahren musikalischer Funkstille wieder und Ima Nuori wird gegründet. Die beiden langjährigen Vertrauten entwickelten ihren Sound gemeinsam weiter – damals noch in Wien reduziert akustisch mit Cello und Gesang, heute rund 1300 Kilometer voneinander getrennt, im digitalen Austausch und zirkulierenden E-Mail-Verkehr zwischen Österreich und Dänemark.
Kraftvoll und zerbrechlich zugleich
Ima Nuori machen eindringliche experimentelle Popmusik. Ihr Sound ist elektronisch, rau und opulent, voll mit Synth-Klängen und effektbeladenem E-Cello. Aber Ima Nuori klingen auch leise melodisch, nur aus Cello und Stimme geformt. Das Duo kreiert üppige musikalische Gebilde, deren vielstimmige Instrumentalisierung nahezu vollständig von Ruf selbst stammt. Die Musik von Ima Nuori fordert schonungslose Ehrlichkeit, sie ist intensiv – kraftvoll und zerbrechlich zugleich. Durch die von Ruf komponierte klangliche Dichte führt konstant Steinkoglers Stimme, deren Eindringlichkeit sanft dazu auffordert, sich von allen Erwartungen zu befreien. Ihre Musik erinnert mitunter an Acts wie Arthur Russell, Kelsey Lu, Aphex Twin, Bosnian Rainbows, Angel Olsen oder gar Joan as Police Woman, deren vielseitiges musikalisches Schaffen ähnlich schwer einzuordnen ist. Ima Nuori zeigen so auf eigenständige und wundervolle Art und Weise vor wie Ambivalenz gefeiert werden kann.
Elf Songs auf dem Debütalbum
„All I Want Is Out“ ist ein durchgehend kraftvoller, aber auch zarter Erstling. Christina Ruf und Petra Steinkogler verbinden Leichtigkeit und Schwere, sowie akustische und elektronische Klänge und stoßen dabei an Grenzen herkömmlicher Songstrukturen. In den elf Songs des Albums harmonieren eingängige Melodien mit klanglicher Dichte in komplexen Arrangements. Während sich in Stücken wie Poly und Along Leichtigkeit und Schwere verzaubernd organisch verbinden, zeichnet Glasskeys die musikalische Verspieltheit und das Ausloten technischer Möglichkeiten aus. Crap in D und Fall stehen in ihrer Reduziertheit und emotionalen Intensität für sich. In Why verbindet die Band in einem ihrer markantesten Stücke kompromissloses Songwriting mit mitten ins Herz treffenden Melodien – erneut ohne Scheu vor stark manipulierter klangliche Fülle, womit sich Ima Nuoris elektrisierendes Debüt abrundet.
Mit All I Want Is Out präsentieren Ima Nuori ein Debütalbum das für sich steht, und zeigen ihre Musikalität in diesem durchgehend kraftvollen und zarten Werk, das auf beeindruckend leise Art laut ist.
Release in Form von „Live“-Videos ab Anfang Dezember
An der Veröffentlichung ihres Erstlingswerks hält das Duo trotz aller Widrigkeiten, die 2020 für musikalische Darbietungen bringt, fest. Der Albumrelease erfolgt am 4. Dezember digital über Bandcamp. Ebenso ab 4. Dezember ist das Album auf allen gängigen Streamingplattformen und als CD verfügbar. Aufgrund von Covid-19 wird der Album-Release in Form von „Live“-Videos ab Anfang Dezember digital zelebriert. Reduziert auf ihre Essenz werden die Songs im Duo, sowie in Streichquartett-Besetzung erlebbar gemacht. So setzen die beiden Künstlerinnen ihren freiheitsliebenden Weg weiter fort und freuen sich darauf, in Zukunft ihre Musik auch live auf Bühnen zu bringen.