Die Renovierung der Westfassade der Stiftskirche Kremsmünster läuft auf Hochtouren
KREMSMÜNSTER: Das Stift Kremsmünster ist ein barockes Juwel mit spirituellem und kulturellem Erbe und zeigt auch als wirtschaftliches Zentrum Profil. Durch die umfassende Renovierung wird die Stiftskirche künftig in neuem Glanz erstrahlen.
Das Stift Kremsmünster mit seiner wunderschönen Kirche und den weitläufigen Anlagen gilt als Platz der Ruhe, Einhalt und Stille und das seit weit über 1200 Jahren. Dennoch ist der Zunftgeist aktiv spürbar. Von Weitem ist die eingerüstete Westfassade erkennbar. Sie weist darauf hin, dass das Stift mit Voraussicht denkt. Bereits im vergangenen Spätsommer startete das gewaltige Sanierungsprojekt der Stiftskirche, das aufgrund des baulichen und finanziellen Volumens auf zehn Jahre angelegt wurde. Die statischen Sicherungsarbeiten an den Gewölben und im Dachraum wurden bereits letztes Jahr durchgeführt. Nun wird die imposante und den ortskernüberragende Doppelturmfassade in Angriff genommen. Hier befindet sich auch die gut dreieinhalb Meter hohe Christusstatue, die schützend seine Hand über Kloster und natürlich die Gemeinde Kremsmünster legt.
Restaurierung mit Sorgfalt
Die Stiftskirche ist das Herzstück der Klosteranlage und befindet sich nicht nur baulich mitten im Komplex sondern auch ideologisch. Daher wird mit besonderer Sorgfalt und Umsicht unter der örtlichen Bauleitung und Aufsicht von Peter Griebaum, ein sakraler Denkmalpfleger und erfahrener Baumeister, gearbeitet. Die Reinigung und Ausbesserung des Putzes der beiden Türme stehen auf der Tagesordnung und neben der Turmfassade wird auch die Turmuhr saniert, zahlreiche Bleche müssen instandgesetzt und erneuert sowie Fenster und Fenstergitter in Ordnung gebracht und gestrichen werden. Darüber hinaus stehen die Brüstung und die Steinrestaurierung sowie ein Anstrich (im Fachjargon Schlämme) auf dem Programm. Sobald diese weitreichenden Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Sanierung und Restaurierung der Innenräume der Stiftskirche in Angriff genommen. Von Seiten des Stiftes zeigen sich dafür Wirtschaftsdirektor Richard Hackl mit der Projektleitung und Siegfried Achleitner für die Koordination der praktischen Umsetzung verantwortlich.
Dringende Notwendigkeit
Die Sanierungsmaßnahmen der Stiftskirche waren eine Notwendigkeit, um auch künftig die uneingeschränkte Nutzung zu garantieren. Experten unterschiedlicher Fachrichtungen kamen bei einer Befundung vor gut drei Jahren einhellig zur Erkenntnis, dass die Generalsanierung der Stiftskirche unumgänglich ist. Die Verantwortlichen haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wenn alles nach Plan läuft sollen im Jubiläumsjahr 2027 zum 1250-jährigen Bestehen des Stiftes die Restaurierungsarbeiten fertiggestellt sein. Stift, Pfarre, Diözese, Land, Gemeinde und Bundesdenkmalamt sind in regelmäßiger Abstimmung rund um die Sanierungsmaßnahmen der Stiftskirche, die sich insgesamt auf circa zehn Millionen Euro belaufen. Eine Investition die sich für die spirituelle, kulturelle und wirtschaftliche Landschaft rechnet.
Zukunft im Weitblick
Die klösterliche Gemeinschaft der Benediktiner lebt, betet und arbeitet seit dem Jahr 777 mitten im Ort Kremsmünster und prägt seit jeher das Leben der Kremsmünsterer. Stillstand gab es nie, auch im einundzwanzigsten Jahrhundert versteht man sich mit Weitsicht auf den Erhalt der Vielfalt des Stiftes. Besonders in den letzten Jahren wurde bereits das Stiftsgymnasium generalsaniert und umfangreiche Baumaßnahmen im Rahmen der vergangenen Landesgartenschau umgesetzt. Mit all den Schritten wird das Stift auch für weitere Generationen ein Ort der Spiritualität, der Bildung und Kultur, ein Wirtschaftsbetrieb und Arbeitgeber und somit auch eine interessante Stätte für circa 25.000 Besucher pro Jahr bleiben.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden