Cybercrime, häusliche Gewalt und Präventionsarbeit beschäftigen die Polizei im Bezirk Kirchdorf

Fast täglich sind die Polizeibeamten im Bezirk Kirchdorf mit Internetkriminalität (Cybercrime) konfrontiert. „Heute passiert viel Kriminalität im Internet. Cybercrime reicht von Betrugsversuchen über Drohungen bis hin zu Erpressungen. Die Fälle haben sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt bis verdreifacht“, berichtet Bezirkspolizeikommandant Franz Seebacher. Darauf müssen sich auch die Polizeibeamten vorbereiten. Im Bezirk gibt es zwei IT-Spezialisten und drei Spezialisten im Bereich Cybercrime, diese unterstützen die Polizeiinspektionen. Zusätzlich absolvieren alle 90 Beamten in den fünf Polizeiinspektionen im Bezirk Kirchdorf ein einwöchiges Cybercrime-Trainingscenter, um sie auf alle Eventualitäten vorzubereiten. „Damit bringen wir das Know-How in den Bezirk“, weiß Seebacher. Generell habe sich die Polizeiarbeit verändert: „Wir müssen uns heute sehr spezialisieren und dazu viele Zusatzausbildungen und Schulungen absolvieren, die oft ein bis zwei Monate in Anspruch nehmen.“

Kein Anstieg bei Kriminalität

Die Zahl der Anzeigen von Delikten nach dem Strafgesetz ist auf dem Niveau vor Corona. Das bedeutet, die Kriminalität hat in Summe nicht zugenommen, sondern sich ins Internet verlagert. Laut Bezirkspolizeikommandant Franz Seebacher sei auch eine Steigerung der Gewaltbereitschaft in verschiedenen Bereichen erkennbar. Die Aggressionsbereitschaft gegen die Polizei und staatliche Einrichtungen steige und die Beamten seien jede Woche mit zwei bis drei Fällen häuslicher Gewalt beschäftigt. Auch extremistische Gewalt sei im Bezirk ein Thema. „Durch Internet und Social Media besteht die Möglichkeit des Zugangs zu Bereichen, die schwer kontrollierbar sind. Dort werden die Leute rekrutiert“, so Seebacher.

Um Vorbereitungsmaßnahmen zu treffen, finden regelmäßig Fallkonferenzen bezüglich Hochrisiko-Gefährder mit Systempartnern wie Jugendhilfe, Frauenhäuser, Gerichte und Gutachter statt. Im Zuge der Initiative „Gemeinsam.Sicher“ leistet die Polizei zudem Präventionsarbeit in Schulen und in der Bevölkerung. Dazu zählt auch die Aktion „Coffee with Cops“. „Wir wollen für die Leute wieder präsenter sein und zeigen, dass wir für ihre Anliegen da sind“, erklärt der Bezirkspolizeikommandant.

Die Aktion „Coffee with Cops“ soll der Bevölkerung eine niederschwellige Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit der Polizei ermöglichen. Bürger haben die Gelegenheit bei einer Tasse Kaffee über Fragen und Anliegen zum Thema Sicherheit mit den Polizeibeamten zu plaudern. Es besteht ebenso die Möglichkeit, sich über den Polizeiberuf zu informieren.

Coffee with Cops im Bezirk Kirchdorf

• Mo., 30.09., 9-12 Uhr: SPAR Kremsmünster, Gablonzer Straße 9, durchgeführt von der Polizeiinspektion Kremsmünster
• Di., 1.10., 14-17 Uhr: EUROSPAR Pettenbach, Almtalstraße 1, durchgeführt von der Polizeiinspektion Pettenbach
• Mi., 2.10., 9-12 Uhr: BILLA Inzersdorf, Gewerbestraße 2, durchgeführt von der Polizeiinspektion Kirchdorf/Krems
• Fr., 4.10., 9-12 Uhr: Hauptplatz/Marktbrunnen in Windischgarsten, durchgeführt von der Polizeiinspektion Windischgarsten
• Mo., 7.10., 9-12 Uhr: vor dem Gemeindeamt in Steinbach an der Steyr, durchgeführt von der Polizeiinspektion Steyrtal