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Operation an offener Schädeldecke im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf geglückt

Susanne Winter, MA, 23.04.2020 19:05

KIRCHDORF AN DER KREMS. Auch in Zeiten von Corona ist das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf Steyr für Notfälle gerüstet. So konnte dank der raschen Diagnose und der routinierten Zusammenarbeit von Unfallchirurgie und Anästhesiologie das Leben von Matthias Preinstorfer durch eine OP an der offenen Schädeldecke gerettet werden.

Ein Helm schützt derzeit noch die Wunde am Kopf, ansonsten hat Matthias Preinstorfer die Operation sehr gut überstanden. Foto: oög/PEK Kirchdorf

Nach einem Unfall am Bauernhof der Eltern kam Matthias Preinstorfer mit einer vorerst leichten Kopfverletzung ins Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf. Was auf Grund der ersten CT-Bilder von mehreren Experten als harmlos befundet wurde, entwickelte sich jedoch zu einer lebensbedrohlichen Verletzung. Innerhalb kürzester Zeit verschlechterte sich der Zustand von Matthias Preinstorfer zusehends. Ein weiteres CT zeigte eine Schädelblutung, die auf das Stammhirn drückte – eine Diagnose, die absolut lebensbedrohlich ist und bei der jede Minute zählt.

Zustand war zu kritisch für Transport

„So eine Blutung lässt den Schädeldruck stark ansteigen und dadurch können innerhalb kürzester Zeit schwere Folgeschäden entstehen“, erklärt Robert Pehn, der Leiter der Unfallchirurgie: „Ein Transport in den auf Kopfverletzungen spezialisierten Neuromed Campus des Kepler Uniklinikums war zum Zeitpunkt der Diagnose für unseren Patienten nicht mehr möglich, da sein Zustand bereits kritisch war.“

Ärzte-Team musste Schädeldecke öffnen, um die Blutung zu stoppen

Ein interdisziplinäres Team aus zwei Unfallchirurgen und drei Anästhesisten und Intensivmedizinern rettete dem 29-Jährigen bei einer zweistündigen Notoperation das Leben. „Durch die Blutung war der Schädeldruck bereits stark erhöht, sodass wir die Schädeldecke öffnen mussten, um die Blutung zu stoppen und das bereits vorhandene Blutgerinnsel zu entfernen“, so Franz Ortner, Facharzt für Unfallchirurgie am PEK Kirchdorf. „Durch die hervorragende Zusammenarbeit von Anästhesie- und Intensivpflege und uns Ärzten konnten wir den Kreislauf des Patienten während der Operation stabil halten. Anschließend wurde er neun Tage, drei davon im künstlichen Tiefschlaf, intensivmedizinisch von uns betreut“, so Silvia Dobler und Hanna Pum aus dem Institut für Anästhesie und Intensivmedizin.

Patient nach neun Tagen wieder auf die Normalstation verlegt

Bereits nach neun Tagen konnte Matthias Preinstorfer ohne bleibende Schäden wieder auf die Normalstation verlegt werden. Dort wurde dann auch gleich mit den ersten Rehabilitationsmaßnahmen gestartet. „Trotz Corona Krise werden Notfälle auch weiterhin wie gewohnt behandelt und versorgt. Dies beginnt bei der Diagnose, geht weiter – wenn nötig zur OP – und endet bei der Nachbehandlung. Umso mehr freut es uns natürlich, wenn wir dabei so tolle Ergebnisse erzielen können“, erklärt Robert Pehn, Leiter der Unfallchirurgie.

Ein Helm schützt derzeit noch die Wunde am Kopf, ansonsten hat Matthias Preinstorfer die Operation sehr gut überstanden und keine Folgeschäden.


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