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Klimabeobachtung im Nationalpark Kalkalpen

Susanne Winter, MA, 01.05.2020 12:05

MOLLN/ROSENAU/REICHRAMING. Im Jahr 2019 entsprach nur der April als einziger Monat dem langjährigen Mittelwert. Das zeigten die fünf Nationalpark Online-Klimastationen, die sich im und um den Nationalpark Kalkalpen befinden und in Kooperation mit dem Oberösterreichischen Lawinenwarndienst seit der Gründung des Nationalparks betrieben werden.

Die Nationalpark Klimastation auf der Feichtaualm, Foto: Nationalpark Kalkalpen
Die Nationalpark Klimastation auf der Feichtaualm, Foto: Nationalpark Kalkalpen

Die Stationen befinden sich auf der Feichtaualm, der Ebenforstalm, der Kogleralm, der Spitzenbergeralm (Hengstpaß) und am Schoberstein. Bei allen Stationen werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Wind, im Sommer Niederschlagsmengen und im Winter die Schneehöhen ermittelt. Die Daten werden online im Internet übertragen und sind so auch über die Nationalpark Homepage kalkalpen.at jederzeit tagesaktuell abrufbar. Die fünf Standorte decken die wichtigsten Lebensräume des Nationalparks ab. Die so ermittelten Daten lassen daher auch Aussagen über das gesamte Nationalpark Gebiet zu.

Klima spielt eine entscheidende Rolle für Pflanzen- und Waldwachstum

Die Klimastationen wurden zu Beobachtungs- und Forschungszwecken eingerichtet, weil das Klima Vegetation, Pflanzen- und Waldwachstum, Böden und extreme Wetterereignisse beeinflussen. „Das Klima spielt eine entscheidende Rolle für Pflanzen- und Waldwachstum sowie für die Artenzusammensetzung in den verschiedenen Lebensräumen. Das ist der Grund warum der Nationalpark Kalkalpen seit seiner Gründung alle Klimadaten dokumentiert und diese für Forschungszwecke zur Verfügung stellt“, erklärt Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen.

Umweltforschungsstation am Zöbelboden

Zusätzlich zu diesen Klimastationen betreibt das Umweltbundesamt am Standort Zöbelboden in Kooperation mit den Österreichischen Bundesforsten und dem Nationalpark Kalkalpen im Nationalpark eine Umweltforschungsstation. Untersucht werden die Luftqualität und wie sich Luftschadstoffe auf das Ökosystem Wald auswirken. Der Forschungsstandort ist einer der am besten ausgestatteten Langzeituntersuchungsstandorte in Europa. Er liefert seit 25 Jahren österreichweit einzigartige Informationen zum Zustand und zur Entwicklung von Ökosystemfunktionen. Seine abgeschiedene Lage im Nationalpark Kalkalpen, weit entfernt von lokalen Schadstoffquellen, ermöglicht es, die Hintergrundbelastung mit weiträumig transportierten Schadstoffen zu untersuchen.

Zum Nationalpark Klima im Jahr 2019

Das Jahr 2019 lag etwa 1°C über dem langjährigen Mittelwert der Temperatur. Die Monate Jänner und Mai lagen deutlich unter den langjährigen Durchschnittswerten, der Jänner war etwa 2.5°C, der Mai etwa 4°C kälter. Der April entsprach als einziger Monat dem langjährigen Mittelwert. Alle anderen Monate waren wärmer. Deutlich über dem Durchschnitt war der Februar mit etwa 2.5°C, der Juni mit 4°C und der Oktober mit etwa 3°C.

Temperaturmaximum des Jahres 2019 am 30. Juni und Temperaturminimum am 18. Jänner erreicht

Am 30. Juni wurde das absolute Temperaturmaximum des Jahres erreicht, es lag bei 31.2°C. Das Temperaturminimum des Jahres mit –14.4°C wurde am 18. Jänner registriert. Die Niederschlagsmengen in den Sommermonaten lagen etwa 30 Prozent unter dem Durchschnittswert (Zeitraum 1998-2018). Die Monate Mai, Juli und Oktober zeigten eine normale Niederschlagsverteilung. In den übrigen Sommermonaten wurde um etwa 40 bis 60 Prozent weniger Niederschlag registriert. Der Juni war mit einer Abweichung von etwa 70 Prozent deutlich zu trocken. Das erste Halbjahr 2019 war ein schneereiches Jahr. Von Jänner bis März wurden Schneehöhen von ca. 340 Zentimeter gemessen. Im November und Dezember 2019 lagen die maximalen Schneehöhen nur bei etwa 40 Zentimeter.


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