Leserbrief zur geplanten Skigebietsanbindung an Vorderstoder
VORDERSTODER. Die geplante Anbindung des Skigebiets Hinterstoder Höss an die Gemeinde Vorderstoder erhitzt nach wie vor die Gemüter. Siegrid Berger aus Vorderstoder schreibt in ihrem Leserbrief, warum.
„Ich gehöre zu den Stoderer „Ureinwohnerinnen“, lebe gerne hier und habe mein gesamtes Leben im Ehrenamt unentgeltlich für diesen Ort gearbeitet. Ich verdiene mein Geld nicht im Tourismus, habe ihn aber in meiner DNA und mich in meiner Jugend bewusst dafür entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Ich könnte hier also genauso als Wirtin oder Vermieterin sprechen und hoffe, dass ich auch so argumentieren würde.
Ja, es gibt auch in Vorderstoder Menschen, die nicht vom Tourismus leben, aber alle Auswirkungen davon mittragen, die guten wie die schlechten. Es ist unser Recht und unserer Pflicht mitzureden, wie sich unser Ort weiterentwickeln soll. Die Argumente gegen die Schigebietserweiterung sind bekannt und oft wiedergekaut. Kleinräumig sind die Fragen des zunehmenden Verkehrs, die Sicherung unserer Trinkwasserversorgung, Bodenverdichtung durch Parkplätze, Lichtverschmutzung und Lärm wichtige Themen, die wir wohl überlegt diskutieren müssen, ohne einander die Kompetenz dafür abzustreiten.
Die großen Fragen der Klimaerwärmung und der generellen Kritik am Schi- und Massentourismus dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren. Die wirklich zentrale Frage für mich ist aber die nach dem wahren Wert unserer einzigartigen Naturlandschaft. Unsere Natur hat einen Wert, den niemand in einem Preis darstellen kann. Sie wurde uns geschenkt. Gehen wir achtsam damit um und verschleudern wir nicht unser größtes Kapital.“
Siegrid Berger, Vorderstoder
Meinungen in Leserbriefen müssen sich nicht mit denen der Redaktion decken. Wir behalten uns vor, Briefe aus Platzgründen zu kürzen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden