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Mollns letzter „Krauma“ hat einen Nachfolger gefunden

Sophie Kepplinger, BA, 07.10.2020 09:14

MOLLN. Kaffee, Unterwäsche, Einmachgläser, Brot und Schreibwaren: Die Nahversorger in den ländlichen Gemeinden wissen ihre Verkaufsfläche vielfältig einzurichten. So auch der letzte „Krauma“ in Molln, der nun dank des Einsatzes von Inhaber Roman Nussbaumer auch in Zukunft bestehen wird.

Das Kaufhaus Pranzl im Jahr 1924 (Foto: Robert Steinbichler)
  1 / 6   Das Kaufhaus Pranzl im Jahr 1924 (Foto: Robert Steinbichler)

„Mit Anfang November gehe ich in Pension“, berichtet Roman Nussbaumer, Inhaber des letzten Mollner Gemischtwarenladens „Kaufhaus Pranzl“. Der 65-Jährige beginnt seine Erzählung damit mit dem Ende, obwohl dieser Schlussstrich viel dicker hätte ausfallen können: Bis vor kurzem kursierten Gerüchte, dass Nussbaumer für das seit 1904 bestehende Kaufhaus keinen Nachfolger finde. „Wir haben tatsächlich eineinhalb Jahre lang nach jemanden gesucht. Zwischenzeitlich dachte ich wirklich, wir müssen zusperren“, erinnert sich Nussbaumer.

Stammkunde gab sich einen Ruck

Vor etwa zwei Monaten jedoch konnte der Fortbestand des letzten Mollner Gemischtwarenladens endlich gesichert werden: Der Mollner Robert Rußmann wird das Kaufhaus mit 1. November übernehmen. „Ich bin im Kaufhaus Pranzl Stammkunde und lege viel Wert auf Regionalität“, erzählt Rußmann. Interessiert verfolgte der 46-Jährige die Suche nach einem Nachfolger und gab sich schließlich einen Ruck: „Es wäre einfach zu schade gewesen, diesen Nahversorger zu verlieren“, erzählt der Mollner.

Von vergangenen Zeiten

Das Kaufhaus Pranzl wurde erstmals im Jahr 1904 erwähnt und bot damals, gut eingebettet zwischen Postamt und Gendarmerie, allerlei Waren an: von Schuhen über Haushaltsartikeln bis hin zu Kleidung und Lebensmitteln gab es alles, was für das alltägliche Leben benötigt wurde. „Beim Kaufhaus Pranzl konnte man sich von Kopf bis Fuß einkleiden. Der Lebensmittelanteil dagegen war sehr gering“, erzählt Nussbaumer, der das Kaufhaus 1984 von seinem Vater übernahm. Zuvor war es im Besitz der Familie Pranzl, „aber wir gehören alle irgendwie zu einer Familie. Das ist etwas kompliziert“, lacht Nussbaumer und erzählt weiter: „Außerdem hatten wir eine eigene Kaffeerösterei und eine Tankstelle. Das muss man sich mal vorstellen.“

Umbau und Neueröffnung im November

Rußmann plant zwar keine Wiederbelebung der Tankstelle, will aber den Fokus mehr auf Lebensmittel aus der Region legen und den ökologischen Aspekt vertiefen. Mit 31. Oktober wird der „Krauma“ umgebaut und saniert. Die Eröffnung mit dem neuen Inhaber Robert Rußmann erfolgt dann am Freitag, 20. November.


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